Biomasse-Heizkraftwerk in St. Pölten: Der Schlüssel zur grünen Energie!

Energie-Staatssekretärin Zehetner besucht Baustelle des neuen Biomasse-Heizkraftwerks in St. Pölten zur Förderung der Klimaziele.
Energie-Staatssekretärin Zehetner besucht Baustelle des neuen Biomasse-Heizkraftwerks in St. Pölten zur Förderung der Klimaziele.

St. Pölten, Österreich - Am 26. Mai 2025 besuchten die Energie-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner und Abgeordneter Harald Servus die Baustelle des neuen Biomasse-Heizkraftwerks in St. Pölten. Dieses Kraftwerk, das in Zusammenarbeit zwischen der Stadt St. Pölten, der Industrie und EVN entsteht, wird intelligenterweise die über 30 Jahre alte erdgasbetriebene KWK-Anlage ersetzen. Mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro ist die Inbetriebnahme der Anlage für 2026 geplant.

Das neue Biomasse-Heizkraftwerk ist die vierte große Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage der EVN in Niederösterreich, neben ähnlichen Anlagen in Baden, Mödling und Krems. Zudem wird eine weitere Anlage in Steyr gemeinsam mit der Energie AG betrieben. Diese Kraftwerke nutzen regionale Biomasse, insbesondere Schadholz, um umweltfreundlichen Strom und Wärme zu produzieren. Der Biomasse-Dampfkessel mit einer Brennstoffwärmeleistung von 34 MW erzeugt Dampf für eine 6 MW Turbine und speist die Abwärme ins Fernwärmenetz.

Versorgung und Nutzen der Anlage

Das Heizkraftwerk wird in der Lage sein, bis zu 30.000 Haushalte mit Naturwärme zu versorgen und zusätzlich 15.000 Haushalte mit Ökostrom zu beliefern. Der jährliche Bedarf an Hackschnitzeln liegt bei rund 300.000 Schüttraummetern. Durch die Umstellung auf Biomasse soll eine jährliche CO₂-Einsparung von rund 25.000 Tonnen erzielt werden.

Der Dampfbedarf der ansässigen Unternehmen, wie der Salzer Papier GmbH, Salzer Formtech GmbH und Sunpor Kunststoff GmbH, wird direkt gedeckt. Diese Umstellung ist Teil einer umfassenden Energiereform, die nicht nur zur Schaffung von nachhaltigen Arbeitsplätzen beiträgt, sondern auch einer regionalen Wertschöpfung dient. Aktuell stammen zwei Drittel des Fernwärmebedarfs aus der Abwärme der EVN-Abfallverwertungsanlage in Dürnrohr. Die Fernwärmetransportleitung nach St. Pölten weist eine Länge von 31 km auf und hat einen Temperaturverlust von lediglich 2 °C.

Entwicklung der Biomasse-Nahwärme in Niederösterreich

Ende 2024 standen in Niederösterreich insgesamt 866 Biomasse-Nahwärmeanlagen und 36 Biomasse-KWK-Anlagen in Betrieb, was der Gesamtzahl von 902 Anlagen entspricht. Damit beläuft sich die installierte Biomassekessel-Leistung auf rund 934 MW, womit über 130.000 Haushalte mit Wärme aus Biomasse versorgt werden.

Die Biomasse-Nahwärmeanlagen haben 2023 erhebliche CO₂-Einsparungen von insgesamt etwa 472.598 Tonnen pro Jahr erzielt. Die Wertschöpfung, die durch die Lieferung von Waldhackgut und Stroh in der Region generiert wird, beläuft sich auf etwa 88,88 Millionen Euro jährlich. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig die Nutzung von Biomasse für die Erzeugung von Wärme und Strom ist und wie sie zur Reduktion von Treibhausgasen beiträgt.

Biomasse umfasst organische Stoffe, die als Energieträger genutzt werden, und spielt eine entscheidende Rolle für die Energiewende. In Deutschland betrug die installierte Leistung der Bioenergieanlagen 2023 rund 9,9 Gigawatt, und etwa ein Sechstel des grünen Stroms wurde durch Biomasse produziert. Diese Trends weisen auf einen globalen Anstieg der Nutzung von Biomasse als nachhaltige Energiequelle hin.

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Ort St. Pölten, Österreich
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