Bergsturz erschüttert Blatten: 300 Menschen in Eile evakuiert!

Dorf Blatten, Schweiz - Im idyllischen Dorf Blatten, in der Ferienregion Lötschental in der südlichen Schweiz, ist heute ein massiver Bergsturz vom Kleinen Nesthorn zu verzeichnen. Laut vienna.at fiel dabei eine riesige Menge von 1,5 Millionen Kubikmetern Geröll. Die regionalen Behörden haben das Dorf vorbeugend evakuiert, wobei rund 300 Einwohner ihre Häuser in Eile verlassen mussten. Diese Evakuierung wurde notwendig, da Experten, darunter Alban Brigger vom Kanton Wallis, von einem potenziellen weiteren Abbruch ausgehen.
Bereits am Montagabend hatten sich schätzungsweise 200.000 Kubikmeter Gestein gelöst, was in etwa mehr als 2.000 Lkw-Ladungen entspricht. Der örtliche Krisenstab erwartet, dass in den nächsten Stunden oder Tagen weitere Abbrüche geschehen könnten. Sie äußern die Hoffnung auf kleinere Steinlawinen, die weniger Schäden anrichten könnten. Gemeindepräsident Matthias Bellwald berichtete, dass die Bewegung des Berges unerwartet kam und große Sorgen bei den Anwohnern auslöste.
Risiken durch Instabilität
Die Experten warnen, dass ein Drittel des instabilen Gesteinsmaterials auf dem Kleinen Nesthorn bereits abgestürzt ist. Ein unbekannter Faktor bleibt der Gletscher, auf den der Großteil des Gerölls gefallen ist. Sollte dieser Gletscher selbst abrutschen, könnte dies den Fluss Lonza im Tal aufstauen, was gravierende Folgen für die Region hätte. Laut br.de wurden Tiere, einschließlich einer Kuh, in Sicherheit gebracht, wobei die Kuh sogar mit einem Hubschrauber ausgeflogen wurde.
Der Bergsturz in Blatten könnte Teil eines größeren Problems in den Alpen sein. Laut nationalgeographic.de führen die Folgen der Erderwärmung und der Verlust von Permafrost zu immer instabileren Bedingungen in den Alpen. Permafrost sorgt normalerweise dafür, dass das Gestein stabil bleibt. Mit steigenden Temperaturen schmilzt der gefrorene Untergrund, und das Bergmaterial wird locker und brüchig.
Der Glaziologe Christoph Mayer hat in seinen Analysen festgestellt, dass hohe Temperaturen und starker Niederschlag entscheidend dafür sind, ob Gestein destabilisiert wird. Diese Faktoren könnten auch im Fall von Blatten eine Rolle spielen. Die Schmelze des Gletschers verstärkt nicht nur die Instabilität des Berges, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf Flora und Fauna in der Region, da die Ökosysteme auf die stabilisierende Wirkung des Eises angewiesen sind.
Insgesamt zeigt sich, dass Blatten ein warnendes Beispiel für die Gefahren ist, die durch klimatische Veränderungen und instabile Gesteinsformationen in den Alpen entstehen. Die Behörden und Geologen hoffen auf ein baldiges Ende der drohenden Gefahr, während die Bewohner des Dorfs mit bangen Blicken auf die Berglandschaft weiterhin in Sicherheit bleiben müssen.
Details | |
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Vorfall | Bergsturz |
Ort | Dorf Blatten, Schweiz |
Quellen |