Anwalt will Klage einreichen: Das Duzen als rechtliches Streitthema!

Ein ungewöhnlicher Rechtsstreit sorgt für Aufregung: Der steirische Anwalt Thomas Fraiß plant, rechtliche Schritte einzuleiten, weil er auf X wiederholt mit „Du“ angesprochen wurde. Der Konflikt entstand aus einem Tweet, in dem Fraiß über die Erfüllung beim Umgang mit seinem Baby schrieb. Darauf reagierte der Nutzer „Neue Normalität“ und duzte ihn, was zu einem auffälligen Wortgefecht führte. Fraiß, sichtbar verärgert über die unhöfliche Anrede, stellte klar: „Wir sind nicht per Du. Notfalls klage ich das ein.“ In der Folge entbrannten hitzige Diskussionen darüber, ob man eine solche Anrede tatsächlich rechtlich einklagen kann, doch allgemein wird die Rechtsgrundlage als nicht gegeben erachtet, wie oe24.at berichtete.

Der Streit beleuchtet die komplexe deutsche Anrede-Diskussion, die oft durch Unsicherheiten geprägt ist. Während „Sie“ den formellen Umgang bezeichnet, steht „du“ für Vertrautheit. Diese Unterscheidung ist nicht immer einfach, da sie stark von der Beziehung und dem sozialen Kontext abhängt. Ein typisches Beispiel für solche Verwirrungen bietet die Erfahrung vieler Menschen, die beim ersten Treffen mit neuen Bekanntschaften unsicher sind, welche Anrede angemessen ist. Ein Artikel von Babbel erklärt, dass es empfehlenswert ist, zunächst mit „Sie“ zu beginnen und dann, wenn eine gewisse Vertrautheit besteht, auf „du“ umzuschwenken. Doch viele erleben es, dass selbst langjährigen Bekanntschaften dieser Wechsel schwerfällt, wie es auch bei Familientreffen häufig der Fall ist. Die genannten Formen der Anrede fügen sich in eine alltägliche Herausforderung ein, mit der sich Deutsche immer wieder auseinandersetzen müssen, wie Babbel feststellt.