Antisemitismus-Skandal: Sticker-Vorfall an der Humboldt-Uni schockiert!

Antisemitismus-Skandal an der Berliner Humboldt-Universität: Sticker und Proteste erzeugen Entsetzen und fordern klare Positionierung.
Antisemitismus-Skandal an der Berliner Humboldt-Universität: Sticker und Proteste erzeugen Entsetzen und fordern klare Positionierung.

Humboldt-Universität, Berlin, Deutschland - Ein viel diskutierter Antisemitismus-Eklat ereignete sich vor der Berliner Humboldt-Universität, als bei israelfeindlichen Protesten Sticker mit dem provokativen Slogan „Make Zionists afraid again“ entdeckt wurden. Auf diesen Stickern war das Bild des kürzlich ermordeten Deutsch-Israeli Yaron Lischinsky zu sehen, der am 7. Januar 2025 vor dem Capital Jewish Museum erschossen wurde. Yaron Lischinsky, 30 Jahre alt und Mitarbeiter der israelischen Botschaft, wuchs in Nürnberg auf und wanderte mit 16 Jahren nach Israel aus. Die Sticker zeigen ein rotes Dreieck, ein von der Hamas verwendetes Symbol, das in den letzten Monaten immer wieder in Propaganda-Videos und sozialen Medien auftaucht. Die Polizei hat dieses Symbol mittlerweile als verboten eingestuft.

Bei den Protesten vor der Universität, organisiert von der Student Coalition Berlin, trugen die Demonstranten nicht nur Corona-Masken, sondern auch Palästinenser-Tücher. Slogans wie „Zionism a crime, take your hands off Palestine“ wurden lautstark skandiert, während die Universitätsleitung Gesprächsangebote machte, die von den Teilnehmern abgelehnt wurden. Die Polizei begann schließlich mit der Räumung der Sitzblockade, die etwa 150 Personen umfasste, wobei 40 identifiziert wurden. Teilnehmer riefen die verbotene Parole „From the river to the sea“ und glorifizierten gewaltsame Aufstände gegen Israel mit Äußerungen wie „Yallah, Yallah, Intifada“. Die Humboldt-Universität selbst hat eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Israelfeindlichkeit erklärt.

Kontext der Proteste und politische Reaktionen

Die antisemitischen Vorfälle an Schulen und Hochschulen haben seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 stark zugenommen, was schließlich zu einer parteiübergreifenden Resolution des Bundestages führte. Diese Resolution, die von den Fraktionen SPD, Union, Grünen und FDP unterstützt wurde, zielt darauf ab, Judenfeindlichkeit im Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb effektiver zu bekämpfen. Dabei wurden verschiedene Maßnahmen, wie die Förderung von Antisemitismusforschung und die Unterstützung jüdischer Studierender an Hochschulen, gefordert.

Die Diskussion um den Umgang mit diesen antisemitischen Äußerungen hat auch die Hochschulrektorenkonferenz auf den Plan gerufen, die die Resolution kritisierte und eine wissenschaftsgeleitete Verteilung von Fördermitteln einforderte. Einige Hochschulen sind bereits von Vorfällen betroffen, die zur Besetzung von Gebäuden führten und die Verbreitung antisemitischer Parolen zur Folge hatten.

Reaktionen auf die Sticker und öffentliche Debatte

Die Sticker, die als Einschüchterungsversuch gegen Unterstützer des Staates Israel gedeutet werden, haben eine breite Diskussion in den sozialen Medien ausgelöst. Soziologe Armin Nassehi und Autorin Zana Ramadani äußerten ihr Entsetzen über die Provokation. Der Islam-Experte Eren Güvercin forderte in diesem Zusammenhang einen offenen Brief von Professor:innen, um gegen die Aufrufe zur Gewalt Stellung zu beziehen.

Die schockierenden Vorfälle an der Humboldt-Universität spiegeln eine besorgniserregende Entwicklung wider, die nicht nur die akademische Gemeinschaft, sondern auch die Gesellschaft insgesamt betrifft. Während die Proteste mit gewaltsamen Slogans und antisemitischen Aussagen einhergehen, bleibt die Frage, wie man erfolgreich gegen diese Ideologien in Bildungseinrichtungen vorgehen kann.

Für weitere Informationen siehe auch: exxpress.at, welt.de, tagesschau.de.

Details
Vorfall Antisemitismus
Ort Humboldt-Universität, Berlin, Deutschland
Quellen