Agrarflächen in Gefahr: Greenpeace fordert besseren Schutz in Österreich!

Greenpeace kritisiert unzureichenden Schutz von Agrarflächen in vier Bundesländern Österreichs und fordert verbindliche Maßnahmen.
Greenpeace kritisiert unzureichenden Schutz von Agrarflächen in vier Bundesländern Österreichs und fordert verbindliche Maßnahmen.

Österreich, Land - Eine aktuelle Analyse von Greenpeace zeigt alarmierende Mängel im Schutz von Agrarflächen in Österreich. Diese Untersuchung, die auf einer Studie des Landwirtschaftsministeriums basiert, macht deutlich, dass der Schutz von Landwirtschaftsflächen in den Bundesländern stark variiert. Während einige Bundesländer noch Maßnahmen ergriffen haben, fehlen in anderen Regionen wie Oberösterreich und Kärnten jegliche Schutzvorkehrungen gegen Verbauung.

Der tägliche Verlust von Annähernd 16 Fußballfeldern an Natur- und Landwirtschaftsflächen in Österreich verdeutlicht die Dringlichkeit des Problems. Kärnten und Oberösterreich schneiden in der Greenpeace-Analyse besonders schlecht ab, denn hier mangelt es an flächendeckenden Ausweisungen und effektivem Schutz. Zudem wird gefordert, dass die Bundesländer rechtsverbindliche Schutzmaßnahmen für diese wertvollen Flächen implementieren.

Unzureichende Schutzmaßnahmen

Greenpeace hat ein Ranking der Bundesländer erstellt, um auf die unterschiedlichen Schutzmaßnahmen aufmerksam zu machen. Bundesländer wie Salzburg und Vorarlberg haben erste Schritte in Richtung Schutz ergriffen, doch verbindliche Regelungen fehlen nach wie vor. In Burgenland, Tirol, Steiermark, Niederösterreich und Wien hingegen existieren flächendeckend geschützte Landwirtschaftsflächen, jedoch schützen diese nur einen kleinen Teil der tatsächlich wichtigen Flächen.

Aktuell sind etwa 400.000 Hektar Agrarflächen in Österreich geschützt, was weit unter den benötigten 2,75 Millionen Hektar für eine gesicherte regionale Lebensmittelproduktion liegt. Greenpeace fordert daher von Bund und Ländern die rasche und verbindliche Ausweisung geschützter Flächen.

Flächennutzung in Österreich und Deutschland

Um den Kontext zu verstehen, ist es sinnvoll, die Flächennutzung in Österreich im Vergleich zu Deutschland zu betrachten. In Deutschland ist die Gesamtfläche im Jahr 2023 rund 357.682 km², wobei 50,3% dieser Fläche landwirtschaftlich genutzt werden. Dies entspricht einem Rückgang von 51,1% seit 2016. Der Waldanteil liegt bei 29,9%, und Flächen für Siedlung und Verkehr nehmen ständig zu, insbesondere in städtischen Verdichtungsräumen.

In Österreich hingegen zeigt sich, dass die Belastungen der landwirtschaftlichen Flächen durch Urbanisierung und andere Nutzungen sowohl die Flächennutzung als auch die Umwelt nachhaltig beeinflussen. Die negative Entwicklung in den Agrarflächen ist nicht nur ein lokales, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Politische Forderungen

Greenpeace verlangt von der Bundesregierung die Umsetzung eines versprochenen Reduktionspfades für den Bodenverbrauch, um bis 2050 einen Netto-Null-Verbrauch zu erreichen. Dies ist eine anspruchsvolle, aber notwendige Maßnahme, um die Ernährungssicherheit in Österreich und der Region zu gewährleisten.

Insgesamt zeigt die Analyse von Greenpeace, wie wichtig der Schutz landwirtschaftlicher Flächen für die Nahrungsmittelproduktion ist. Diese Thematik wird durch die aktuellen Entwicklungen in der Flächennutzung in Deutschland und Österreich noch verstärkt. Ein schneller Handlungsbedarf ist somit nicht nur wünschenswert, sondern unerlässlich für die Zukunft unserer Lebensmittelversorgung.

Für weitere Informationen über die Flächennutzungsstruktur in Deutschland können Sie den Artikel des Umweltbundesamtes lesen. Details zur Bodennutzung finden Sie zudem auf der Website der Statistik Austria.

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Vorfall Umwelt
Ort Österreich, Land
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