Achtung: Tödliche Altschneefelder drohen in den Alpen!

Alpen, Österreich - Der Österreichische Alpenverein warnt eindringlich vor der Gefährlichkeit von Altschneefeldern in den Bergen, insbesondere nach den ungewöhnlichen Neuschneefällen im Mai 2025. Diese Schneeansammlungen stellen auch im Frühsommer eine ernstzunehmende Gefahr für Wanderer dar. Jörg Randl, Leiter der Abteilung Bergsport beim Alpenverein, macht darauf aufmerksam, dass Altschneefelder durch den liegengebliebenen Schnee entstehen, der tagsüber taut und nachts wieder gefriert. Diese Bedingungen begünstigen die Bildung von gefährlichen Schneeverhältnissen, die häufig in Nord- und Osthängen sowie in alten Lawinenkegeln anzutreffen sind.

Die kühlen Temperaturen im Mai verlängern diese Gefährdung. Auch nach einem überwiegend schneearmen Winter 2024/25 bleibt die Gefahr des überqueren harter Schneefelder durch die wiederkehrenden Frost- und Taumuster bestehen.

Auswirkungen auf Wanderer

Wanderer sollten sich der Risiken bewusst sein, die mit dem Überqueren von Altschneefeldern einhergehen. Unüberlegtes Handeln kann schwerwiegende oder sogar tödliche Unfälle zur Folge haben. Besonders dramatisch ist die Gefahr bei steilen Firnhängen, wo bereits geringe Anstiege unkontrollierbare Geschwindigkeiten zur Folge haben können. Wandern ist in dieser Jahreszeit nicht nur eine sportliche Betätigung, sondern kann auch das Leben kosten, wenn Sicherheitsvorkehrungen nicht beachtet werden.

Für die sichere Überquerung von Altschneefeldern empfiehlt der Alpenverein, stabilen Bergwanderschuhe mit harter Profilsohle sowie Snowspikes zu tragen. Auch das Mitführen von Wanderstöcken ist ratsam, um die Balance zu halten. Ausreichende Bekleidung, inklusive Handschuhe und lange Kleidung, ist besonders wichtig bei kritischen Schneepassagen.

Sicherheitsregeln und Verhaltensweisen

Essenzielle Sicherheitsregeln für das Überqueren von Altschneefeldern beinhalten:

• Niemals direkt in der Falllinie nach unten steigen, sondern immer quer zum Hang gehen.
• Die obersten zehn Zentimeter des Schnees sollten weich sein, bevor man das Schneefeld betritt.
• Aufrechte Körperhaltung: Das Gewicht sollte über dem talseitigen Fuß gehalten werden.
• Im Notfall: Bei einem Sturz sofort auf den Bauch werfen und mit Armen und Beinen bremsen.

Besondere Vorsicht ist vor allem bei Touren mit Kindern geboten, wobei nur moderate Neigungen und sanfte, steinlose Ausläufe als angemessen erachtet werden können.

Bevor Wanderer sich auf den Weg machen, sollten sie sich über die aktuellen Bedingungen informieren. Skizzen von Schneehöhen, lokale Webcams und Tourenplanungs-Apps können wertvolle Informationen liefern. Der Alpenverein bietet zudem eine Videoserie mit dem Titel „Sicher Bergwandern“ sowie ein umfassendes Handbuch zu diesem Thema an, um die Sicherheit in den Bergen zu erhöhen.

Insgesamt bleibt es entscheidend, die Bergwelt mit Respekt zu begegnen und stets die eigene Sicherheit sowie die der Begleiter im Auge zu behalten. 5min und Alpenverein haben wesentliche Informationen zusammengetragen, die jeden Wanderer frühzeitig auf die Gefahren hinweisen sollten.