Abfallbilanz 2021: Österreichs Müllberge steigen - Was steckt dahinter?
Österreich - Das Abfallaufkommen in Österreich hat 2021 eine bemerkenswerte Höhe von etwa 77,4 Millionen Tonnen erreicht. Diese Zahl, die auf den neuesten Berichten des Umweltbundesamtes basiert, verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Abfallwirtschaft in Österreich steht. Die größten Anteile des Gesamtaufkommens entfallen mit ca. 46,1 Millionen Tonnen auf Aushubmaterialien, gefolgt von 12,5 Millionen Tonnen Abfällen aus dem Bauwesen. Zusammen machen diese beiden Kategorien rund drei Viertel des gesamten Abfallaufkommens aus.
Hinzu kommen Siedlungsabfälle, die 2021 rund 7,5 Millionen Tonnen ausmachten. Davon waren ca. 4,7 Millionen Tonnen in Haushalten und ähnlichen Einrichtungen zu verzeichnen. Im Durchschnitt erzeugte jeder Österreicher 521 kg Siedlungsabfälle, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 0,7% bedeutet.
Recycling und Wiederverwendung
Eine positive Entwicklung zeigt sich jedoch in der Verwertung dieser Abfälle. Rund 50% aller Abfälle wurden 2021 verwertet, und die Recyclingquote für Siedlungsabfälle liegt bei 62,5%. Die Zahl der Vorbehandlungs-, Verwertungs- und Beseitigungsanlagen in Österreich beläuft sich auf etwa 3.400, was zur Effizienzsteigerung in der Abfallwirtschaft beiträgt.
Ein weiterer Fortschritt ist die erstmals durchgeführte Prüfung und Aufbereitung von Materialien zur Wiederverwendung. So wurden 2021 unter anderem 4.312 Tonnen Textilien, 9.200 Tonnen Elektrogeräte sowie etwa 2.500 Tonnen Möbel und Haushaltsgeräte vorbereitet. Diese Maßnahmen wurden von verschiedenen Akteuren, darunter karitative Organisationen, Gemeinden und private Unternehmen, durchgeführt.
Interaktive Datenanalyse
Um die Situation der Abfallwirtschaft in Österreich besser zu verstehen und gezielt Maßnahmen entwickeln zu können, steht das interaktive Dashboard des Umweltbundesamtes zur Verfügung. An diesem Ort können Nutzerinnen und Nutzer mithilfe von Funktionen wie Filter und Datenexport detaillierte Einblicke in die Abfallstatistiken gewinnen. Diskrepanzen oder Anzeigeprobleme können einfach durch einen Seitenreload behoben werden.
Die Daten im Dashboard stammen aus verschiedenen Quellen, darunter das Elektronische Daten Management (EDM) des BMK, Landesregierungen und verschiedene Interessensvertretungen der Abfallwirtschaft. Diese umfassende Datenbasis ermöglicht eine präzise Bestandsaufnahme der österreichischen Abfallwirtschaft.
Die gesteigerte Aufmerksamkeit für das Abfallaufkommen und die in den letzten Jahren etablierten Systeme zur Wiederverwertung und Abfalltrennung sind ermutigende Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Abfallwirtschaft in Österreich. ORF Vorarlberg hat die Bedeutung dieser Entwicklungen unterstrichen und berichtet, dass diese Ansätze essenziell für den Klimaschutz und die Ressourcenschonung sind.
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