299 Opfer: Höchststrafe für Chirurgen im Missbrauchsskandal erwartet!

Vienna, Österreich - In einem aufwühlenden Prozess um Kindesmissbrauch in Frankreich wird am Mittwoch um 13:00 Uhr das Urteil gegen den angeklagten Chirurgen Joël Le Scouarnec (74) erwartet. Der Fall, der ganz Frankreich erschüttert hat, betrifft insgesamt 299 Opfer. Die Staatsanwaltschaft fordert die höchstmögliche Strafe von 20 Jahren Haft für den Arzt.vienna.at
Le Scouarnec, der zwischen 1989 und 2014 schätzungsweise 158 männliche und 141 weibliche Patienten – darunter zahlreiche Minderjährige mit einem Durchschnittsalter von 11 Jahren – missbraucht haben soll, hat seine Taten gestanden. Der Angeklagte behandelte seine Opfer oft wie leblose Objekte und offensichtlich ohne jegliche Empathie.vienna.at
Missbrauch unter Narkose
Ein schockierendes Detail der Vorwürfe ist, dass viele der Übergriffe an unter Narkose stehenden Patienten oder Kindern stattfanden, die das Geschehen nicht als Missbrauch einordnen konnten. Dies wirft die besorgniserregende Frage auf, wie es möglich war, dass Le Scouarnec weiterhin praktizieren konnte, nachdem er 2005 wegen Kinderpornografie auf Bewährung verurteilt worden war.vienna.at
Obwohl Hinweise auf Fehlverhalten in den Jahren vor seiner Festnahme vorlagen, wurde der Arzt nur in geringem Maße zur Rechenschaft gezogen. Der Verteidiger des Angeklagten bezeichnete dies als ein „großes Versagen der Gesundheitssysteme“. Missbrauchsfälle wie dieser werfen ernsthafte Fragen über den Schutz von Kindern im Gesundheitswesen auf und verdeutlichen, dass die bestehenden Maßnahmen nicht ausreichen.spiegel.de
Kontext und Prävention
Die Thematik des Kindesmissbrauchs ist global und betrifft alle Gesellschaften. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind Formen von Kindesmisshandlung, die physischen, sexuellen oder psychischen Missbrauch sowie Vern neglect von Kindern unter 18 Jahren umfassen, weit verbreitet.WHO
Besonders schwerwiegende Fälle sind häufig den Kinderschutzbehörden bekannt, während subtilere Mängel lange unbemerkt bleiben können. Die Zunahme von Kindesmisshandlung in der Europäischen Region hat das Bedürfnis nach effektiveren Schutz- und Präventionsmaßnahmen laut werden lassen. Forderungen nach einer höheren Priorität für Prävention sind in den letzten Jahren immer lauter geworden, um Kinder besser vor zukünftigen Übergriffen zu schützen.WHO
Details | |
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Vorfall | Sexualdelikte |
Ort | Vienna, Österreich |
Verletzte | 299 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |