25 Jahre Riga-Komitee: Erinnerung an ermordete Juden lebendig halten!

Am 20.05.2025 feiert das Deutsche Riga-Komitee 25 Jahre Gedenken an die Deportation und Ermordung jüdischer Bürger.
Am 20.05.2025 feiert das Deutsche Riga-Komitee 25 Jahre Gedenken an die Deportation und Ermordung jüdischer Bürger.

Düsseldorf, Deutschland - Am 20. Mai 2025 wird an das 25-jährige Bestehen des Deutschen Riga-Komitees erinnert, das am 23. Mai 2000 in Berlin gegründet wurde. Es startete mit dem Ziel, das Gedenken an die über 25.000 jüdischen Bürger zu bewahren, die zwischen 1941 und 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet wurden. Heute gehört das Komitee 80 Städten an, und Wien ist seit 2001 Mitglied. Die Landesversammlung in Düsseldorf, die am 20. Mai 2023 stattfand, bot zahlreiche Gelegenheiten, die Entwicklungen des Komitees zu beleuchten und die gemachten Fortschritte zu feiern, die teilweise auch lokal durch verschiedene Projekte ermöglicht wurden.

Zu den tragischen Aspekten der Geschichte, die das Komitee gedenkt, gehört die Verbindung zu über 26.000 lettischen jüdischen Opfern des Rigaer Ghettos. Diese wurden am sogenannten „Rigaer Blutsonntag“ am 30. November 1941 und in den Tagen danach in Rumbula ermordet. Die erste Aufgabe des Komitees war die Errichtung einer würdigen Gräber- und Gedenkstätte im Wald von Bikernieki, die am 30. November 2001, zum 60. Jahrestag dieser Gräueltaten, eingeweiht wurde.

Erinnerungskultur und Projekte

Stefan Dworak, Mitinitiator des Komitees, hebt hervor, wie wichtig lokale Recherchen und konkrete Bezüge zum Gedenken an die Holocaust-Opfer sind. Das Komitee hat zahlreiche lokale Erinnerungsprojekte ins Leben gerufen und fördert länder- sowie kulturübergreifendes Gedenken. Regelmäßige Besuche von Delegationen und Jugendgruppen an den Gedenkstätten in Riga verdeutlichen die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte und die Notwendigkeit, sie im Gedächtnis zu behalten.

Der Festredner der diesjährigen Veranstaltung in Düsseldorf ist Lorenz Hemicker, ein Redakteur der FAZ und Autor des Buches „Mein Großvater, der Täter“. In diesem Kontext war auch eine Ausstellung des Riga-Komitees im Düsseldorfer Landtag mit dem Titel „RIGA: DEPORTATIONEN – TATORTE – ERINNERUNGSKULTUR“ zu sehen. Diese Initiativen zeigen, wie das Komitee sich auch heute noch für die Erinnerungskultur engagiert und versuchen, die Gesellschaft zur Reflexion über die eigene Vergangenheit zu bewegen.

Gesellschaftliche Bedeutung des Gedenkens

Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und das Gedenken sind komplexe gesellschaftliche Prozesse, die alle gesellschaftlichen Schichten einbeziehen. Verschiedene Formen des Gedenkens, wie Gedenkveranstaltungen und das Erinnern spezifischer Opfergruppen, spiegeln die gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse wider. Der 27. Januar als gesetzlicher Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist ein Beispiel dafür, wie solche Initiativen verankert sind und aktive Teilhabe in der Gesellschaft fordern.

Die Herausforderung, das Wissen über die Verbrechen des Nationalsozialismus zu wahren, bleibt aktuell. Es zeigt sich, dass Defizite im Wissen um diese Geschichte bestehen, und immer wieder sind antisemitische Äußerungen und Verhaltensweisen in der Gesellschaft zu beobachten. In diesem Zusammenhang wird die Digitalisierung als Chance gesehen, innovative Gedenkformate zu schaffen, die jedoch die persönliche Begegnungen mit Zeitzeugen nicht ersetzen kann.

Das Deutsche Riga-Komitee verfolgt das Ziel, durch vielfältige Projekte und den offenen Dialog, die Erinnerung lebendig zu halten und auf die fortdauernde Relevanz des Gedenkens hinzuweisen. Die Errichtung und Pflege der Gedenkstätten sowie die Einbeziehung junger Menschen sind zentrale Aspekte, die auch in Zukunft fortgeführt werden sollen.

Weitere Informationen finden Sie unter OTS, riga-komitee.eu und bpb.

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Ort Düsseldorf, Deutschland
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