Wien startet Initiative BiodiversitätsFit!: Unternehmen unter Druck!

Wien, Österreich - Der Verlust der Biodiversität hat weitreichende und direkte Konsequenzen für die Umwelt und die Wirtschaft. Die Zerstörung und Übernutzung natürlicher Ressourcen schränkt die verfügbaren Ökosystemleistungen erheblich ein. Dies ist der Kern der aktuellen Entwicklungen in der österreichischen Wirtschaft, die zunehmend unter Druck stehen, nachhaltiger zu wirtschaften. Oekobusiness Wien hat jüngst ein neues Beratungsangebot mit dem Titel „BiodiversitätsFit!“ ins Leben gerufen. Das Ziel dieses Programms ist es, Unternehmen zu helfen, Biodiversitätsverlusten aktiv vorzubeugen und wirtschaftliche Chancen zu nutzen. Diese Initiative hebt hervor, wie wichtig ein aktives Biodiversitätsmanagement für die Zukunft der Wiener Betriebe ist, gerade in einer Zeit, in der der Biodiversitätsverlust als akutes wirtschaftliches Risiko wahrgenommen wird.
Eine Studie des WWF Österreich und EY Österreich zeigt, dass viele Unternehmen in diesem Zusammenhang noch am Anfang stehen, obwohl sie die Risiken, die durch den Verlust der biologischen Vielfalt entstehen, zunehmend erkennen. Über die Hälfte der befragten Unternehmen hat ein geringes Verständnis für den Schutz der Biodiversität, während 44 Prozent ihre eigenen Auswirkungen auf den Biodiversitätsverlust als hoch bis sehr hoch einschätzen. Hier besteht eine klare Wissenslücke, die geschlossen werden muss, um den Wirtschaftsstandort Wien langfristig zu sichern.
Biodiversitätsmanagement als Unternehmensstrategie
Laut WWF sollte der Biodiversitätsschutz integraler Bestandteil des Kerngeschäfts eines Unternehmens werden. Wichtige Maßnahmen umfassen dabei die Einbindung von Lieferanten, Investitionen in die Wiederherstellung von Natur und das Engagement in politischen Prozessen. Die Studie zeigt außerdem, dass effektives Biodiversitätsmanagement nicht nur zur Minimierung von Risiken, sondern auch zur Erreichung von Wettbewerbsvorteilen und Kostenreduktionen führt. Nur zwölf Prozent der befragten Unternehmen behandeln Biodiversität jedoch umfassend in ihren Nachhaltigkeitsstrategien. Dies ist alarmierend, angesichts der Tatsache, dass mehr als die Hälfte des globalen Bruttoinlandsprodukts durch die Biodiversitätskrise bedroht ist.
Die Herausforderungen sind zahlreich: Ein komplexes Themenfeld, finanzielle und personelle Ressourcenknappheit sowie ein mangelndes Bewusstsein innerhalb der Unternehmen sind nur einige der Gründe für das Ausbleiben von Maßnahmen zur Eindämmung des Biodiversitätsverlusts. Oekobusiness Wien hat bereits 47 Umweltberater*innen geschult, um Betriebe bei der ersten Beratung zu unterstützen, dem sogenannten „Biodiversitätscheck“. Das neue Beratungsangebot bietet maximal 30 kofinanzierte Stunden, um Betriebe im Bereich Biodiversität fit zu machen.
Erfolgsfaktoren und zukünftige Entwicklungen
Das Biodiversitätsmanagement wird zunehmend zu einer zentralen Anforderung für erfolgreiches Wirtschaften. Die Notwendigkeit, sich an schnell ändernde Bedingungen anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist klar. Unternehmen wird geraten, ihre Geschäftsmodelle strategisch anzupassen und Finanzströme umzuleiten. Der WWF bietet mit dem „WWF Biodiversity Stewardship Framework“ ein strategisches Rahmenwerk, das aus fünf iterativen Schritten besteht und Praktiken aus verschiedenen Rahmenwerken kombiniert. Zusammen mit diesem Rahmenwerk können Unternehmen Synergieeffekte nutzen, indem sie sich an klimabezogenen Richtlinien orientieren.
Zusammengefasst zeigt die Berichterstattung von Oekonews, WWF und EY, dass ein effektives Biodiversitätsmanagement nicht nur zur Risikominderung beiträgt, sondern auch neue Geschäftschancen eröffnet. Unternehmen sollten sich den Herausforderungen der Biodiversitätskrise proaktiv stellen, um ihre langfristige wirtschaftliche Grundlage zu sichern und die Artenvielfalt aktiv zu fördern.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ursache | Übernutzung, Verschmutzung, Zerstörung |
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |