TikTok-Star Valeria Márquez: Erschossen im Livestream – Der Schock!

Mexiko, 15.05.2025: Influencerin Valeria Márquez wurde während eines TikTok-Livestreams erschossen. Der Fall wirft Fragen zu Femiziden auf.
Mexiko, 15.05.2025: Influencerin Valeria Márquez wurde während eines TikTok-Livestreams erschossen. Der Fall wirft Fragen zu Femiziden auf.

Guadalajara, Mexiko - In einem erschütternden Vorfall wurde die 23-jährige mexikanische Influencerin Valeria Márquez während eines Livestreams auf TikTok in einem Schönheitssalon in Guadalajara erschossen. Der Angriff geschah Sekunden nach Beginn des Streams, als ein Mann den Salon betrat und das Feuer auf die junge Frau eröffnete. Das Motiv für den Übergriff bleibt unklar, jedoch wird der Fall als Femizid eingestuft, was in Mexiko, einem Land mit alarmierend hohen Gewaltschutzlücken, mittlerweile häufig zu beobachten ist. Laut OE24 geschah der Vorfall, während Márquez, die fast 200.000 Follower auf TikTok und Instagram hatte, einen Livestream präsentierte.

Die Polizei traf um 18:30 Uhr Ortszeit am Tatort ein, konnte jedoch zunächst keinen Verdächtigen benennen. Der Täter hatte sich offenbar als Überbringer eines Geschenks ausgegeben, um Zugang zu Márquez zu erhalten. Berichten aus lokalen Medien zufolge gab es keine Anzeichen für vorherige Drohungen oder Schutzanträge, wie der Bürgermeister von Zapopan, Juan José Frangie, bestätigte. Der Tod von Valeria Márquez hat zahlreiche Fans in Bestürzung und Trauer versetzt und wirft ein Schlaglicht auf die gefährliche Realität, der viele Frauen in Mexiko ausgesetzt sind.

Die traurige Realität der Femizide in Mexiko

Mexiko ist weiterhin von einer hohen Zahl an Femiziden betroffen, da täglich etwa zehn Frauen oder Mädchen von Partnern oder Familienmitgliedern getötet werden. Im Jahr 2021 wurden laut fr.de fast 100.000 Frauen als vermisst gemeldet und etwa 3750 Frauen ermordet. Eine alarmierend geringe Zahl der Morde – nur 1004 – wurde offiziell als Femizide eingestuft, was auf die ineffektive Strafverfolgung und die hohe Abweisungsquote bei solchen Fällen hinweist. Die Nationale Kommission zur Verhinderung und Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (CONAVIM) schätzte, dass 94 Prozent der Fälle vor Gericht abgewiesen werden.

Amnesty International kritisiert den Umgang des Staates mit Gewalt gegen Frauen und hebt hervor, dass der öffentliche Diskurs über Femizide sowie die Proteste gegen diese Gewalt häufig repressive Maßnahmen von Seiten der Behörden erleben müssen. Präsident Andrés Manuel López Obrador hat sich ebenfalls wiederholt negativ über feministische Bewegungen geäußert und diese als „sehr konservativ“ bezeichnet. Feministinnen fordern ein Ende des patriarchalen Systems und des Machismo, die als Ursachen für die überhandnehmende Gewalt gegen Frauen angesehen werden.

Ein wachsender Protest

Die Protestbewegung gegen Femizide in Mexiko formiert sich zunehmend. Künstlerinnen wie Vivir Quintana haben Hymnen für den Frauenprotest geschaffen, die die alltägliche Gewalt thematisieren. Quintana selbst hat persönliche Erfahrungen mit dem Verlust einer Freundin gemacht und spricht über die allgegenwärtige Angst, die Frauen in Mexiko begleitet. Gleichzeitig kämpfen Aktivistinnen wie Yesenia Zamudia für die Anerkennung des Mordes an ihrer Tochter als Femizid, während sie sich um die Rechte der Opfer bemühen und Hilfe für Betroffene organisieren. Ihr Engagement zeigt, dass der Protest nicht verstummen wird, trotz der herausfordernden Umstände.

Diesen Kontext bildet einen bedrückenden Rahmen für den gewaltsamen Tod von Valeria Márquez, der erneut auf die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen in Mexiko hinweist. Die Stimmen der Protestierenden und der betroffenen Familien müssen gehört werden, um Veränderungen herbeizuführen, die das Leben und die Sicherheit von Frauen in Mexiko und darüber hinaus schützen.

Details
Vorfall Femizid
Ort Guadalajara, Mexiko
Quellen