Xi lobt stabile Russland-Beziehungen und zeigt Putin in Moskau Solidarität

Der chinesische Staatsführer Xi Jinping lobte die „stabilen und widerstandsfähigen“ Beziehungen zwischen Russland und China, als er am Donnerstag in Moskau Gespräche mit seinem Amtskollegen Wladimir Putin begann. Dies ist ein Zeichen der Solidarität angesichts der globalen Unsicherheiten, die durch die „America First“-Diplomatie des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ausgelöst wurden.
Wachsendes Vertrauen zwischen China und Russland
Xi erklärte während seines Treffens in Moskau, dass das „politische gegenseitige Vertrauen“ zwischen beiden Ländern gewachsen sei und die „praktische Zusammenarbeit gestärkt“ wurde. In diesem neuen Zeitalter seien die Beziehungen zwischen China und Russland „kompakter und selbstbewusster, stabil und widerstandsfähig“, fügte er hinzu.
Besuch in Moskau und der Siegesparade
Xi kam am Mittwoch zu einem viertägigen Staatsbesuch in Russland an, bei dem er an der aufwendig inszenierten Siegesparade von Putin teilnehmen wird. Diese findet im Schatten des anhaltenden Kriegs in der Ukraine statt und erinnert an den 80. Jahrestag des Sieges der Alliierten über Nazi-Deutschland, der den Zweiten Weltkrieg beendete.
Putin begrüßte seinen chinesischen Amtskollegen im Kreml, wo sie sich in einer großen Halle die Hand schüttelten und für Fotos posierten, flankiert von übergroßen chinesischen und russischen Flaggen. In ihren Eröffnungsansprachen bezeichneten sich die beiden als „Freunde“.
Strategische Partnerschaft und Gesprächsthemen
Im Rahmen des Frühstücks und einer informellen Teerunde am Donnerstagmorgen erwarten die Vertreter des Kremls, dass die Gespräche sich um die strategische Partnerschaft, den Ukraine-Krieg und die Beziehungen Russlands zu den Vereinigten Staaten drehen werden. In den letzten zehn Jahren haben sich die beiden Führer mehr als 40 Mal getroffen und ihre Partnerschaft in den letzten Jahren angesichts gemeinsamer Spannungen mit dem Westen stetig vertieft.
Der Handel zwischen China und den USA
China befindet sich gegenwärtig in einem eskalierten Handelskrieg mit Washington, der durch Trumps hohe Zölle auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ausgelöst wurde. Während Russland unter Trump eine freundlichere US-Politik erfährt, sind die Beziehungen zu den USA unter Biden angespannt, wobei Moskau nun die warmen Beziehungen zwischen Washington und Kiew misstrauisch betrachtet.
Eine gemeinsame Vision für eine neue Weltordnung
Beijing und Moskau wollen sich während des Treffens als stabile Partner und Vertrauenspersonen präsentieren. Beide Länder sehen sich in der Verantwortung, eine internationale Ordnung zu schaffen, die sie als ungerecht von den westlichen Mächten dominiert empfinden. „Aktuell, angesichts des internationalen Gegenstroms von Unilateralismus und hegemonialen Praktiken der Mächtigen, werden China und Russland unsere besonderen Verantwortungen als Großmächte und ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrates wahrnehmen“, sagte Xi in seiner Eröffnungsrede.
Waffenstillstand und Spannungen über dem Ukraine-Konflikt
Das Treffen fand nur wenige Stunden nach dem Inkrafttreten eines dreitägigen Waffenstillstands in der Ukraine statt, den Putin einseitig letzten Monat verkündete und der mit der Parade zusammenfiel. Die ukrainische Luftwaffe berichtete jedoch, dass Russland in der Nacht geführte Bomben über der Stadt Sumy in Nordostukraine abgeworfen habe. CNN konnte diese Angaben nicht unabhängig verifizieren.
Zuvor warnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die anreisenden Würdenträger, dass Kiew „nicht verantwortlich sein kann für das, was auf dem Territorium der Russischen Föderation passiert“, was das Kreml als Drohung interpretierte.
Internationale Teilnahme an der Siegesfeier
Mehr als zwei Dutzend Staats- und Regierungschefs werden in der russischen Hauptstadt erwartet, während Truppen aus 13 Ländern an der Parade teilnehmen. Dazu gehören unter anderem der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, Ägyptens Abdel Fattah el-Sisi und der belarussische Führer Alexander Lukaschenko.
Die Feierlichkeiten zum Tag des Sieges am 9. Mai gehören zu den größten Festlichkeiten Russlands und gedenken der Kapitulation Nazi-Deutschlands im Jahr 1945. Unter Putin hat dieser Tag an Bedeutung gewonnen, da er fälschlicherweise behauptet, sein Krieg in der Ukraine sei eine „Entnazifizierung“. In den letzten Jahren hat die Parade einen sinkenden Bestand an militärischer Hardware erlebt, da russische Panzer tatsächlich an den Frontlinien des Krieges mobilisiert werden.
Europa hingegen feiert am Donnerstag seinen Tag des Sieges, der die Kapitulation Deutschlands an allen Fronten markiert.
Für diese Reportage hat CNNs Darya Tarasova zugeteilt.
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