Neuer Standort der Volkshilfe Wien: Psychische Gesundheit im Fokus!

Die Volkshilfe Wien eröffnet barrierefreie Wohnungen für psychisch Erkrankte, unterstützt von staatlichen Programmen zur Gesundheitsförderung.
Die Volkshilfe Wien eröffnet barrierefreie Wohnungen für psychisch Erkrankte, unterstützt von staatlichen Programmen zur Gesundheitsförderung.

Wien, Österreich - Die Volkshilfe Wien hat einen neuen Standort für ihren Garconnierenverbund eröffnet, der barrierefreie Einzimmerwohnungen für zwölf Menschen mit psychischen Erkrankungen bereitstellt. Die Mieten für die Wohnplätze liegen zwischen 250 und 300 Euro monatlich und werden durch den Fonds Soziales Wien gefördert. Tanja Wehsely, die Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien, betont die Bedeutung eines offenen Umgangs mit psychischen Erkrankungen.

Michael Häupl, Präsident der Volkshilfe, unterstützt diese Aussage und warnt vor der Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen. Diese Problematik wird durch die Ergebnisse der vierten Wiener Bevölkerungsbefragung zur psychischen Gesundheit aus dem Jahr 2023 verstärkt, die eine steigende Anzahl psychischer Belastungen in der Bevölkerung aufzeigt, insbesondere bei Menschen im unteren ökonomischen Drittel und bei Alleinerzieherinnen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzt die Stadt Wien auf den Ausbau ihrer medizinischen und psychosozialen Angebote im Psychiatrischen und Psychosomatischen Versorgungsplan.

Fokus auf Jugend und Prävention

Ein besonderes Augenmerk gilt dabei seit 2020 den jungen Menschen unter 25 Jahren. In diesem Zusammenhang wird auch die Diskussion um die sogenannten „Systemsprenger“ geführt. Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen, kritisiert den damit verbundenen stigmatisierenden Ausdruck und fordert eine gesellschaftliche Reflexion über die psychischen Probleme bei unter 14-Jährigen. In Wien zeigt sich eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitsbereich und anderen Versorgungseinrichtungen, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.

Die Unterstützung für Menschen mit chronischen psychischen Beeinträchtigungen wird auch durch Angebote des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) ergänzt. Diese betreutes Wohnen richtet sich an Personen, die nicht in der Lage sind, eigenständig zu leben. Hierbei erhalten die Bewohner, abhängig vom Unterstützungsbedarf, regelmäßige Besuche von Betreuern, die bei Problemen im Alltag, der Haushaltsorganisation sowie der Arbeitssuche Unterstützung anbieten.

Soziale Integration und Selbstständigkeit

Das Konzept des betreuten Wohnens legt besonderen Wert auf die Förderung von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Bewohner. Ziel ist es, die Unterstützung so zu gestalten, dass die einzelnen Personen optimal auf ein selbständiges Leben vorbereitet werden, ohne dabei unter zeitlichem Druck zu stehen. Leistungen umfassen auch die Hilfe bei der Bewältigung von Krisensituationen und der Pflege sozialer Kontakte.

Die Stadt Wien reagiere somit nicht nur auf die steigenden psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung, sondern auch auf die spezifischen Herausforderungen, denen sich junge Menschen heute gegenübersehen. Die Notwendigkeit von ausgangsbeschränkenden Maßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe wird ebenfalls hervorgehoben. Es wird erwartet, dass noch in diesem Jahr eine bundesgesetzliche Änderung zu diesen Themen erfolgt.

Die Volkshilfe Wien, die Stadt und die verschiedenen Organisationen setzen sich für eine ganzheitliche Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ein und tragen zur gesellschaftlichen Entstigmatisierung bei. Weitere Informationen zu diesen Angeboten gibt es unter Kleine Zeitung, ORF Wien und ASB.

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Ort Wien, Österreich
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