Gesundheitskrise unter Jugendlichen: Jeder Dritte kämpft mit Adipositas!

Im Jahr 2030 leben über 1,1 Milliarden Jugendliche in Ländern mit Gesundheitsrisiken wie Adipositas und Depression.
Im Jahr 2030 leben über 1,1 Milliarden Jugendliche in Ländern mit Gesundheitsrisiken wie Adipositas und Depression.

Afrika, Welt - Ein neuer Bericht zeigt alarmierende Trends hinsichtlich der Gesundheit von Jugendlichen weltweit. Laut der Lancet-Kommission für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen wird bis zum Jahr 2030 mehr als die Hälfte aller Jugendlichen in Ländern leben, in denen vermeidbare Gesundheitsprobleme drohen. Dies betrifft fast 1,1 Milliarden Personen im Alter von 10 bis 24 Jahren.

Die Gesundheitsgefährdungen sind vielfältig: HIV, frühe Schwangerschaften, Depressionen und schlechte Ernährung gehören zu den Risiken, die diese Altersgruppe betreffen. Besonders besorgniserregend ist der erwartete Anstieg von Übergewicht und psychischen Störungen unter Jugendlichen bis 2030. Prognosen deuten darauf hin, dass etwa 24 Prozent der weiblichen und 23 Prozent der männlichen Jugendlichen übergewichtig oder adipös sein werden, verglichen mit etwa 21 Prozent der Mädchen und 19 Prozent der Jungen im Jahr 2021.

Fokusthemen: Übergewicht und Depressionen

Ein Gesundheitsbericht des Bundesministeriums für Gesundheit und Pflege widmet sich intensiv der Problematik von Adipositas und Depressionen bei Kindern und Jugendlichen. Die Ergebnisse der HBSC-Befragung 2021/2022 zeigen, dass 17 Prozent der 11- bis 17-jährigen Mädchen und 25 Prozent der Jungen Übergewicht oder Adipositas haben, ein Anstieg im Vergleich zu vor zehn Jahren. Insbesondere in städtischen Gebieten ist die Prävalenz höher als in ländlichen Regionen.

Darüber hinaus ist die Zahl der Hospitalisierungen wegen Depressionen in den letzten zwei Jahrzehnten stark gestiegen, insbesondere bei Mädchen. Zwischen 2002 und 2022 vervierfachten sich diese Raten, was die Bedeutung der psychischen Gesundheit in dieser Altersgruppe unterstreicht. Die WHO stellt fest, dass die Komorbidität von Adipositas und Depressionen das Risiko für weitere gesundheitliche Komplikationen erheblich erhöht.

Handlungsbedarf und Präventionsstrategien

Der Bericht macht deutlich, dass es einen großen handlungsbedarf in der Versorgung von Betroffenen gibt. Bislang fehlen klare Behandlungspfade für Kinder und Jugendliche mit Adipositas oder depressiven Störungen. Das Gesundheitsministerium weist zudem auf die Notwendigkeit von Forschungs- und Präventionsmaßnahmen hin, um den komplexen Ursachen und Risikofaktoren der Erkrankungen entgegenzuwirken. Hierzu zählen auch sozialökonomische Faktoren, die häufig eine Rolle bei der Ausbreitung von Adipositas und Depressionen spielen.

Die von Experten geforderten Maßnahmen beinhalten einen ganzheitlichen Ansatz, der auch gesundheitsfördernde Initiativen wie „Kinder essen gesund“ zur Verbesserung der Ernährung von Kindern und Jugendlichen umfasst. Präventionsprogramme für werdende Eltern und Verbesserungen der Schulverpflegung sind weitere Schlüsselstrategien, um den gesundheitsgefährdenden Tendenzen entgegenzuwirken.

Zusammenfassend ist der Gesundheitszustand der Jugendlichen weltweit bedenklich und erfordert dringend mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen, um zukünftigen generationen ein gesünderes Umfeld zu bieten.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ort Afrika, Welt
Quellen