Russland verklagt Journalisten für Ukraine-Krieg-Kritik

Der russische Ermittlungsdienst hat ein Strafverfahren gegen eine prominente Journalistin eingeleitet, die eine Publikation in dem benachbarten Lettland leitet und kritisch über den seit drei Jahren andauernden Konflikt in der Ukraine berichtet.
Ermittlungen gegen Galina Timchenko
Die Moskauer Zweigstelle des Komitees, die sich mit bedeutenden Strafsachen in Russland beschäftigt, gab am Dienstag bekannt, dass ein Verfahren gegen die in Russland geborene Galina Timchenko, Mitgründerin und Leiterin der Publikation Meduza, eröffnet wurde.
Meduza und die Folgen für Timchenko
Meduza berichtet umfassend über die umfassende Invasion Moskaus in die Ukraine. In einer Online-Ankündigung teilte das Medium mit, dass Timchenko bei einer Verurteilung mit bis zu sechs Jahren Haft rechnen müsse.
Vorwürfe und rechtliche Grundlage
Das Komitee machte deutlich, dass die Vorwürfe auf der Organisation der Aktivitäten einer als „unerwünscht“ eingestuften Organisation basieren. Außerdem wird ihr vorgeworfen, Videos veröffentlicht zu haben, die „Proteststimmung anheizen und die Öffentlichkeit in die Aktivitäten“ einer solchen Organisation einbeziehen sollen.
Konsequenzen für unerwünschte Organisationen
Organisationen, die als „unerwünscht“ eingestuft werden, weil sie die verfassungsmäßige Ordnung Russlands bedrohen, können mit Geldstrafen oder Auflösungsanordnungen belegt werden.
Der Status als „ausländischer Agent“
Timchenko, die zuvor bedeutende Publikationen innerhalb Russlands leitete, wurde im letzten Jahr als „ausländischer Agent“ klassifiziert, ein Label, das negative Konnotationen aus der sowjetischen Ära mit sich bringt und schwierige bürokratische Anforderungen auferlegt.
Von der Gesetzgebung betroffene Personen
Hunderte russische Staatsbürger haben diese Einstufung erhalten. Seit Russland im Februar 2022 Zehntausende von Soldaten in die Ukraine entsendet hat, hat das Parlament Gesetze verabschiedet, die gegen abweichende Meinungen im Land vorgehen, einschließlich Geldstrafen und Haftstrafen für das Verbreiten von falschen Informationen oder das Diskreditieren der Armee.
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