Raser in Kärnten: Drohen jetzt noch härtere Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen?

Neue Regelungen zur Autofestnahme bei Geschwindigkeitsüberschreitungen in Kärnten: Auswirkungen und Herausforderungen der Verkehrssicherheit.

Klagenfurt-Land, Österreich - In einem dramatischen Vorfall letzten Jahres fuhren zwei Probeführerscheinbesitzer auf der Südautobahn (A2) mit über 150 Stundenkilometern durch einen Baustellenbereich, wo nur 80 km/h erlaubt sind. Dieses gefährliche Verhalten führte zur sofortigen Beschlagnahmung ihrer Fahrzeuge – ein seltener Fall in Kärnten, der jedoch wichtige Veränderungen in der Verkehrsordnung anstoßen sollte. Laut dem Innenministerium wurden von März bis Dezember 2024 insgesamt acht Fahrzeuge in Kärnten wegen Geschwindigkeitsübertretungen beschlagnahmt, wobei das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) diese neue Regelung ausdrücklich unterstützt, da sie eine notwendige „Abkühlphase“ für Raser garantiert, wie der Bereichsleiter Klaus Robatsch erklärte. Auch im Bundesland Niederösterreich waren die Zahlen besorgniserregend: Hier wurden 39 Fahrzeuge beschlagnahmt, gefolgt von Tirol mit 36 Beschlagnahmungen. Robatsch bemerkte zudem einen Rückgang tödlicher Unfälle, was die Wirksamkeit der neuen Maßnahmen befürwortet.

Neue Regelungen für Verkehrssünder

Die Veränderungen in der Straßenverkehrsordnung (StVO) wurden am 1. März 2024 drastisch verschärft. Nun können Fahrzeuge bei Geschwindigkeitsübertretungen von mehr als 80 km/h innerorts und 90 km/h außerorts beschlagnahmt werden. Besonders prägnant ist die Regelung, dass bei wiederholten Verstößen, etwa durch die Teilnahme an illegalen Autorennen, schon bei 60 km/h innerorts oder 70 km/h außerorts zu drastischen Maßnahmen gegriffen werden kann, wie der ÖAMTC berichtet. Diese neuen Bestimmungen erheben nicht nur die Strafen für Rückfallfahrer, sondern bieten auch die Möglichkeit, Fahrzeuge, die von Dritten genutzt werden, vorläufig für bis zu 14 Tage an Ort und Stelle zu beschlagnahmen.

Jedoch äußert der ÖAMTC Bedenken gegenüber den neuen Regelungen. Juriest Matthias Wolf merkt an, dass es keine Studien gibt, die belegen, dass strengere Strafen tatsächlich abschreckend wirken. Außerdem kritisiert er, dass solche Eingriffe ins Eigentum nicht von Verwaltungsbehörden entschieden werden sollten, sondern von Strafgerichten. Diese rechtlichen Mängel könnten das Gesetz gefährden, sobald es in die Praxis umgesetzt wird, was für die Verkehrssicherheit besorgniserregend wäre. Stattdessen plädiert der Mobilitätsclub für gezielte Kontrollen, um die Wahrscheinlichkeit, bei Verstößen erwischt zu werden, zu erhöhen, und somit die Verkehrssicherheit nachhaltig zu verbessern, wie im Bericht von Kurier zu lesen ist.

Details
Vorfall Verkehrsunfall
Ort Klagenfurt-Land, Österreich
Quellen