„Schweben“: Amira Ben Saouds Debütroman über Identität und Verlust

Lienz, Österreich - Amira Ben Saoud hat mit ihrem Debütroman „Schweben“ am 18. März 2025 einen provokanten neuen Beitrag zur dystopischen Literatur veröffentlicht. Über den Buchtitel hinaus steht das Werk im Zeichen von Identität und der Suche nach Zugehörigkeit in einer zunehmend komplexen Gesellschaft. Der Roman beleuchtet, wie junge Menschen in einer dystopischen Zukunft ihre eigenen Identitäten in den verschiedenen Rollen, die sie spielen, verlieren können. Dies geschieht in einer isolierten Siedlung, in der eine Frau ihre verlorenen Bezugspersonen gegen Geld ersetzt, was ein starkes Bild für den Verlust von Menschlichkeit und Verbindung darstellt, wie Dolomitenstadt meldet.
„Schweben“ ist nicht nur eine Erzählung über individuelle Erfahrungen, sondern reflektiert auch gesellschaftliche Themen wie die Klimakrise und patriarchale Strukturen. Die Darstellung des Begriffs „Schweben“ in Ben Saouds Werk ist ambivalent und wird mit positiven sowie negativen Konnotationen angereichert. Sie thematisiert das Gefühl der Unsicherheit und den Identitätsverlust, mit dem die heutige Generation konfrontiert ist, und fordert die Leser dazu auf, über ihre persönlichen Rollen und gesellschaftlichen Strukturen nachzudenken. Ben Saoud schlägt dabei einen Bogen zu ihrer eigenen journalistischen Karriere, die sie während ihrer Zeit als Chefredakteurin des Popkulturmagazins „The Gap“ begleitete und die die Themen ihres Romans wesentlich prägten.
Ein Wechsel zur Literatur
Der Übergang von der Rolle als Journalistin zur Schriftstellerin stellte für Ben Saoud eine Herausforderung dar. Ihr Schreibprozess, der ab 2019 begann, beschreibt sie als „super ineffizient“, aber auch als eine Phase des persönlichen Wachstums. Im Podcast von Dolomitenstadt erläutert sie, wie sich ihr Schreiben über die Jahre verändert hat und wie diese Veränderungen in die Entwicklung ihres zweiten Buches einfließen sollen. „Schweben“ ermutigt die Leser, sich mit den Konsequenzen menschlicher Handlungen und den Herausforderungen auseinanderzusetzen, die durch technologische Kontrolle und Umweltzerstörung entstehen, Themen, die auch in der Dystopieliteratur wie in George Orwells „1984“ oder Margaret Atwoods „Oryx und Crake“ behandelt werden, erläutert The Gap.
In der dystopischen Literatur werden oft gesellschaftliche und politische Missstände ins Licht gerückt. Dystopien zeigen dabei düstere Zukunftsversionen auf, die stark unter totalitären Regimen leiden. Wichtige Themen sind Überwachung, Zensur und die Unterdrückung von Meinungsfreiheit, Aspekte, die auch in Ben Saouds Werk eine Rolle spielen. Diese Art der Literatur dient als Warnung vor den möglichen Konsequenzen menschlichen Handelns und bietet kritische Einblicke in zukünftige Realitäten, was das-wissen.de unterstreicht.
Ein Appell zur Selbstreflexion
Amira Ben Saouds „Schweben“ soll nicht nur unterhalten, sondern die Leser zur Reflexion anregen. Die Autorin möchte mit ihrem Buch zur Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und den gesellschaftlichen Rollen beitragen, die wir täglich einnehmen. In ihren Lesungen und Diskussionen greifen sie und die Redaktion von Dolomitenstadt wichtige Themen auf, die für junge Menschen von Belang sind, und beleuchten dabei auch die Entwicklung von Lesekultur in einer sich schnell verändernden Welt.
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Ort | Lienz, Österreich |
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