KTM-Mitarbeiter in Not: Weihnachtsgeld bleibt aus – was nun?

KTM steht vor Insolvenz, Weihnachtsgelder sind in Gefahr. Politiker fordern Unterstützung für betroffene Mitarbeiter.
KTM steht vor Insolvenz, Weihnachtsgelder sind in Gefahr. Politiker fordern Unterstützung für betroffene Mitarbeiter.

Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich - Aktuell steht der oberösterreichische Motorradhersteller KTM vor einer existenziellen Krise. Nach der Schockmeldung über die drohende Insolvenz ist die Bezahlung der Dezemberlöhne und -gehälter in Gefahr. Laut der Arbeiterkammer Oberösterreich wird das Weihnachtsgeld für die tausenden Mitarbeiter:innen nicht ausgezahlt, was FPÖ-Generalsekretär NAbg. Christian Hafenecker als inakzeptabel bezeichnet. Er fordert von KTM-Chef Stefan Pierer, die Gehälter mit privaten Mitteln zu sichern, da die Belegschaft maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hat. „Die Mitarbeiter sind das größte Kapital jedes erfolgreichen Unternehmens,“ betont Hafenecker und kritisiert Pierer scharf für in der Vergangenheit geleistete Parteispenden an die ÖVP, während jetzt die Belegschaft in finanzieller Notlage ist, wie auf OTS berichtet.

Dividenden und drohende Insolvenz

Die Situation verschärft sich weiter: Ein Insolvenzantrag für KTM soll bereits am Freitag eingereicht werden. Obwohl die Gesellschaft nicht überschuldet ist, sieht das Unternehmen keine Möglichkeit, die fälligen Gehälter zu zahlen, ohne vorherige Anpassungen an den finanziellen Verpflichtungen vorzunehmen. Dies hat rechtliche Gründe, wie aus Puls24 hervorgeht. Im April dieses Jahres zahlte die Muttergesellschaft Pierer Mobility jedoch noch großzügige Dividenden in Höhe von insgesamt ungefähr 16,9 Millionen Euro an ihre Aktionäre aus, während die Mitarbeiter:innen nun um ihr Weihnachtsgeld bangen müssen.

Die Ankündigung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung soll die Situation retten, jedoch wird es lange dauern, bis die Mitarbeiter ihr ausstehendes Gehalt erhalten. Zudem ist ein „Europäisches Restrukturierungsverfahren“ im Gange, welches für das Unternehmen von großer Bedeutung ist. Momentan sind Fälligkeiten von rund 250 Millionen Euro zu stemmen, deren Rückzahlung gestreckt werden soll. Die ernsthafte Lage bei KTM zeigt, wie schnell sich wirtschaftliche Erfolge in desaströse Zustände verwandeln können.

Details
Vorfall Insolvenz
Ursache Konkurs, Zahlungsprobleme
Ort Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich
Quellen