Frau überlebt grausamen Messerangriff in Wiener Kanzlei

Wien-Landstraße, Österreich - Am 3. Februar 2025 ereignete sich in einer Anwaltskanzlei in Wien-Landstraße ein erschütternder Messerangriff. Ein 53-jähriger Mann stach 16 Mal auf eine 56-jährige Mitarbeiterin ein, die sich nach der horrenden Attacke in einen stabilen Zustand retten konnte. Mediziner bezeichnen ihr Überleben als außergewöhnlich, angesichts der schweren Verletzungen im Gesicht, Brust- und Bauchbereich sowie an Armen und Beinen. Der Übergriff war das Ergebnis einer Auseinandersetzung über Geldauszahlungen, die bereits seit August 2024 zwischen dem Aggressor und der Kanzlei turbulent verliefen.
Der Täter hatte sich illegitim mit einem abgelaufenen Reisepass in der Kanzlei ausgewiesen und forderte am Tag der Tat 400 Euro, erhielt jedoch nur 200 Euro, was seine Aggression weiter anheizte. Nach ersten verbalen Konflikten kehrte der Mann schließlich mit verhülltem Gesicht zurück und schlug die Mitarbeiterin im Stiegenhaus nieder. Trotz der erlittenen schweren Verletzungen konnte die Frau eine Kollegin alarmieren, die die Einsatzkräfte verständigte. Der Täter flüchtete, wurde jedoch noch am selben Abend von der Polizei gefasst.
Psychische Gesundheit des Täters
Psychiatrische Gutachten ergaben, dass der Mann an schwerer paranoider Schizophrenie leidet, was seine Zurechnungsfähigkeit zum Tatzeitpunkt in Frage stellte. Dies spiegelt die Erkenntnisse wider, dass Schizophrenie häufig mit einer erhöhten Suizidrate und einem hohen Risiko für Gewaltauffälligkeiten in Verbindung gebracht wird. Obwohl die Mediziner den Angreifer als nicht schuldfähig einstufen, wird die Entscheidung über eine unbefristete Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum am 10. Juli vor dem Wiener Straflandesgericht verhandelt.
Die Behandlung von Schizophrenie erfordert einen multiprofessionellen und individuell angepassten Behandlungsansatz. Während der Akutphase sollte eine sofortige Therapie und Risikominimierung erfolgen. Antipsychotika werden als Therapie der Wahl eingesetzt, wobei die Rückfallquote bei korrekt behandelter paranoider Schizophrenie bei 12-15 Prozent liegt – im Gegensatz zu 40-60 Prozent bei unbehandelten Patienten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in forensischen Einrichtungen beträgt etwa 5,3 Jahre, mit einer Erfolgsquote bei der Reintegration von rund 70 Prozent nach einer stufenweisen Entlassung.
Gesellschaftliche Implikationen
Schizophrenie ist eine heterogene psychotische Störung mit einer Lebenszeitprävalenz von 0,3 bis 0,66 Prozent weltweit. In den letzten zwei Jahrzehnten stiegen die Einweisungen von Schizophreniepatienten in den Maßregelvollzug erheblich. Diese Entwicklungen reizen sowohl gesellschaftliche als auch gesundheitspolitische Diskussionen. Es ist wichtig, dass die Wahrnehmung von Menschen mit Schizophrenie nicht durch die mit der Erkrankung assoziierte Gewalt verzerrt wird, da viele Betroffene selbst häufig Opfer von Aggressionen sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schizophrenie eine komplexe und oft missverstandene Erkrankung darstellt, was die Notwendigkeit von zielgerichteten Behandlungsansätzen und der Entstigmatisierung der Betroffenen unterstreicht. Die ehrenhafte Gesellschaft muss dazu beitragen, psychische Gesundheit zu fördern und die erforderliche Unterstützung für gefährdete Personen zu gewährleisten.
Details | |
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Vorfall | Messerangriff |
Ursache | Geldauszahlungen |
Ort | Wien-Landstraße, Österreich |
Verletzte | 1 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |