Donauwalzer jetzt im All: Wiens kosmische Botschaft an die Sterne!

Am 1. Juni 2025 sendete die ESA den Donauwalzer ins All, um kulturelle Botschaften an extraterrestrische Wesen zu übermitteln.
Am 1. Juni 2025 sendete die ESA den Donauwalzer ins All, um kulturelle Botschaften an extraterrestrische Wesen zu übermitteln.

Wien, Österreich - Am 1. Juni 2025 erreichte eine außergewöhnliche Mission ihren Höhepunkt: Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) sendete Johann Strauss‘ berühmten Walzer „An der schönen blauen Donau“ als elektromagnetische Welle in den Weltraum. Die Übertragung fand um 20:36 Uhr von der ESA-Bodenstation DSA 2 in Cebreros, Spanien, statt und überholte dabei die NASA-Raumsonde Voyager 1, die sich etwa 23 Stunden und 3 Minuten entfernt befindet. Diese Mission, bekannt als „Waltz into Space“, wurde gemeinsam von WienTourismus, der ESA und den Wiener Symphonikern durchgeführt, um die Musik als Botschaft an potenzielle außerirdische Wesen zu senden und einen kulturellen Beitrag zur interstellaren Kommunikation zu leisten.

Im Rahmen des Events konnten über 13.000 Namen von Botschaftern aus der ganzen Welt, darunter der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bürgermeister Michael Ludwig, mit ins All geschickt werden. Um die kulturelle Bedeutung des Moments zu unterstreichen, gab es ein Konzert im Museum für angewandte Kunst (MAK) unter der Leitung von Petr Popelka, begleitet von einer beeindruckenden Licht-Choreografie. Ein Lichtstrahl vom Dach des MAK symbolisierte die Botschaft Wiens, die mit der Übertragung ins All verbunden war.

Kulturelle Bedeutung und historische Korrektur

Die Idee, den Donauwalzer ins All zu senden, ist nicht nur ein festlicher Akt – sie korrigiert auch ein Versäumnis der Raumfahrtgeschichte. Der Walzer wurde 1977 nicht auf den „Goldenen Schallplatten“ der Voyager 1 und 2 Missionen berücksichtigt, was als „kosmatischer Fehler“ bezeichnet wurde. Norbert Kettner, Direktor des Wiener Tourismusverbands, hob hervor, dass Strauss’ Werk die Abwesenheit auf den Raumsonden nicht verdient hat, zumal es eng mit dem Film „2001: Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick verbunden ist, der das Stück mit Raumfahrt assoziierte.

Josef Aschbacher, Generaldirektor der ESA, erklärte die Bedeutung dieser Übertragung, da sie das 50-jährige Bestehen der ESA und den 200. Geburtstag von Johann Strauss II feiert. Diese Mission zeigt, dass menschliche Kunst und Kultur durch Raum und Zeit übermittelt werden können. Auch wenn das Signal mit Lichtgeschwindigkeit zur Voyager 1 reisen wird, könnte es potenziell auch in andere Bereiche des Universums gelangen.

Teilnahme und Globales Interesse

Ein weiterer beeindruckender Aspekt dieser Mission war die Teilnahme von Musikfans aus über 90 Ländern an der Aktion „SpaceNotes“. Diese ermöglichte es den Teilnehmern, sich mit einer von 13.743 Noten des Donauwalzers zu verbinden, die in nur 51 Tagen vergeben waren. Die Veranstaltung wurde live an mehreren Orten, darunter die Wiener Strandbar Herrmann und das Planetario Madrid, übertragen, wodurch sie in eine festliche weltweite Feier der Musik und Kultur einmündete.

Die Innovationskraft der ESA und die Vielfalt des Wiener Kulturerbes kommen hier zusammen, um nicht nur eine Brücke zwischen Musik und Weltraum zu schlagen, sondern auch um einem breiten Publikum eine Geschichte zu erzählen, die bis weit über die Grenzen unseres Planeten hinausgeht. Der Donauwalzer wird nicht nur als musikalisches Stück geschätzt, sondern nun auch als inoffizielle Hymne des Weltraums betrachtet.

Für weitere Details zu dieser historischen Übertragung lesen Sie mehr bei Wien.gv.at, Digital Journal und NPR.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Wien, Österreich
Quellen