Wölfe nicht mehr bedroht: Neue Chancen für die Almwirtschaft!

Österreich, Land - Der Rat der Europäischen Union hat eine entscheidende Entscheidung getroffen, die das Management des Wolfes in Europa betrifft. Laut OTS wird der strenge Schutzstatus für Wölfe nicht länger aufrechterhalten, da sie nicht mehr als bedrohte Tierart gelten. Diese Maßnahme wird von Jagd Österreich begrüßt, da sie eine dringend benötigte Anpassung der Naturschutzrichtlinien darstellt.

Die Almen in Österreich sind wichtige Hotspots der Biodiversität, deren Unterstützung nun gefordert wird. Die Organisation hebt hervor, dass Almbauern und die damit verbundene Kultur als wertvoll eingestuft werden müssen, um die traditionelle Weidewirtschaft aufrechtzuerhalten. Dennoch kämpfen viele Almbauern, da Übergriffe von Wölfen auf Weidetiere wie Schafe, Kühe und Pferde dazu führen, dass Betriebe aufgegeben werden. Dies bringt nicht nur soziale, sondern auch wirtschaftliche Herausforderungen mit sich.

Herausforderungen für die Almwirtschaft

Die Almwirtschaft ist eines der ältesten Bewirtschaftungssysteme und gilt als Beispiel für multifunktionale Landnutzung. In den letzten Jahren ist ein genereller Rückgang bewirtschafteter Almflächen zu verzeichnen, was in engem Zusammenhang mit der Rückkehr des Wolfs steht. Wie ag-wildtiere meldet, haben von 2000 bis 2009 bereits 5 % der Almbetriebe geschlossen. Diese Veränderungen sind jedoch nicht allein auf die Anwesenheit des Wolfes zurückzuführen.

Die Probleme der Almwirtschaft sind vielschichtig und beinhalten sowohl gesellschaftliche Fragen als auch wirtschaftliche Aspekte. Die Rückkehr der Wölfe könnte zwar der extensiven Almwirtschaft mehr Aufmerksamkeit verleihen, sie ist aber nicht die Hauptursache für Bewirtschaftungsänderungen. Vielmehr sind sozio-ökonomische Faktoren und der Klimawandel entscheidend, wie auch die Veränderungen in den Artenzusammensetzungen auf den Almen zeigen.

Ein neuer Weg für das Wolf-Management

Jagd Österreich fordert nun ein aktives Monitoring von Großraubtieren sowie die Änderung der FFH-Richtlinie zur erleichterten Entnahme auffälliger Wölfe. Mit einem Monitoring-Plan, der bereits im Dezember 2024 beschlossen wurde, soll zeitnah begonnen werden. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung eines professionellen Managements von Wölfen und anderen Wildarten.

In diesem Zusammenhang wird auch auf den Klimawandel hingewiesen und dessen Einfluss auf die Biodiversität. Bei der derzeitigen UN-Biodiversitätskonferenz in Montreal wird nach Wegen gesucht, das Artensterben zu stoppen. In diesem Kontext sind Almen als Lebensräume für viele Arten besonders wichtig. Die Biodiversität ist ein zentrales Thema, das angesichts der Veränderungen durch Landnutzung und Klimawandel nicht aus den Augen verloren werden sollte, wie die Einschätzung von Uni Frankfurt deutlich macht.

Die kommenden Maßnahmen müssen daher sowohl die Almwirtschaft als auch die Biodiversität der Regionen im Auge behalten. In einem dynamischen System, in dem der Mensch eine wesentliche Rolle spielt, stehen alle Beteiligten vor der Herausforderung, die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Schutz der Artenvielfalt zu finden.

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Vorfall Umwelt
Ort Österreich, Land
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