Europa verhängt strenge Sanktionen gegen Russland: Nur Stärke zählt

Europa verhängt strenge Sanktionen gegen Russland: Nur Stärke zählt
Die Europäische Union hat am Dienstag ein neues Sanktionspaket gegen Russland angekündigt. Die täglichen tödlichen Angriffe Moskaus gegen die Ukraine zeigen, dass Russland kein Interesse an Frieden hat – trotz kürzlicher diplomatischer Bemühungen.
Details des neuen Sanktionspakets
Das neue Paket, das das 18. seit Beginn der umfassenden unprovozierten Invasion Russlands gegen seinen Nachbarn im Jahr 2022 ist, zielt darauf ab, die Fähigkeit des Kremls, aus seiner Öl- und Gasproduktion Geld zu verdienen, weiter einzuschränken.
Zu den Vorschlägen gehört eine Senkung des Preisobergrenze für russische Öl-Exporte von 60 auf 45 Dollar pro Barrel. Zudem wird ein vollständiges Transaktionsverbot für russische Banken und Finanzinstitute in Drittstaaten eingeführt, die Russland helfen, bestehende Sanktionen zu umgehen.
Energieministerium unter Druck setzen
Die EU plant ebenfalls ein Verbot der Nutzung russischer Energieinfrastruktur. Dies bedeutet, dass EU-Betreiber keinerlei direkten oder indirekten Geschäftsaktivitäten mit den Nord Stream-Pipelines tätigen dürfen. Um die neuen Sanktionen zu genehmigen, müssen die 27 EU-Mitgliedstaaten zustimmen. Dies könnte angesichts der bisherigen Bedenken einiger pro-Kremlin-Regierungen wie Ungarn und der Slowakei zu komplizierten Abstimmungen führen.
Politische Reaktionen
Obwohl diese Länder in der Vergangenheit gedroht haben, neue Sanktionsrunden zu blockieren, haben sie bisher letztlich für die Maßnahmen gestimmt. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, erklärte, die Sanktionen seien notwendig, weil „Stärke die einzige Sprache ist, die Russland verstehen wird.“ Sie betonte, dass die EU Frieden für die Ukraine wolle, und wies darauf hin, dass trotz diplomatischer Bemühungen Russlands Ziel nicht der Frieden, sondern die Durchsetzung des Rechts des Stärkeren sei.
Hintergrund der Energie-Sanktionen
Die Kommissionschefin erläuterte, warum die EU den Energiesektor Russlands ins Visier nimmt. Öl-Exporte machen immer noch ein Drittel der Einnahmen der russischen Regierung aus. „Wir müssen diese Einnahmequelle eindämmen“, so von der Leyen. Der Preisobergrenze für Öl wurde von der EU und den G7-Staaten im Dezember 2022 eingeführt, um eine wichtige Einnahmequelle für den Kreml zu verringern, während der Ölfluss auf den globalen Energiemarkt nicht vollständig unterbrochen wird.
Zukünftige Maßnahmen
Von der Leyen wies darauf hin, dass die Preisobergrenze gesenkt werden sollte, da die Weltmarktpreise seit ihrer Einführung gesunken sind. Der Preis eines Barrels Brent-Öl, dem globalen Ölbenchmark, ist seit dem Inkrafttreten der Preisobergrenze um 18 % gefallen. Obwohl der Ölpreis am Dienstagmittag bei fast 68 Dollar pro Barrel lag, möchte die EU die Sanktionen gegen den Bankensektor Russlands weiter verschärfen.
Die Kommission plant, ein weiteres 22 russische Banken in die Liste der Sanktionen aufzunehmen und auch ein Transaktionsverbot für Finanzinstitute in Drittstaaten zu erweitern, die Russland bei der Umgehung bestehender Sanktionen unterstützen. Außerdem wird das aktuelle Verbot für Materialien und Technologien, die nach Russland exportiert werden können, ausgeweitet.
Ein zusätzlicher Fokus liegt auf 22 russischen und ausländischen Unternehmen, die Russland direkt oder indirekt in seinem militärischen und industriellen Komplex unterstützen.