KTM vor dem Aus: Hunderte Arbeitsplätze gefährdet – Insolvenz erschüttert!

Mattighofen, Österreich - KTM, der bekannte Motorradhersteller mit Sitz in Mattighofen, hat am 16. Mai 2025 Insolvenz angemeldet. Diese Entscheidung bringt weitreichende Konsequenzen mit sich, da Hunderte von Mitarbeitern ihre Arbeitsplätze verlieren. Die Unsicherheit über die berufliche Zukunft der Angestellten ist enorm, was die Situation an der Produktionsstätte zusätzlich belastet. Um den finanziellen Herausforderungen zu begegnen, wurde die Sommerpause für die Mitarbeiter von August auf Juli vorverlegt, was darauf hindeutet, dass die Unternehmensführung schnellere Maßnahmen ergreifen möchte.
Die finanzielle Krise bei KTM hat sich verschärft, da die Muttergesellschaft Pierer Mobility die komplette Aufgabe ihrer Fahrradsparte angekündigt hat. Vorstandsvorsitzender Gottfried Neumeister erklärt, dass das Fahrradgeschäft entscheidend zur aktuellen Misere beigetragen hat. In den letzten zwei Jahren wurden massive Verluste in Höhe von etwa 400 Millionen Euro im Bereich Fahrradfinanzierung verzeichnet, was zu einem erheblichen Liquiditätsabfluss führte. Exemplarisch wurden die Produktionen von Fahrrädern bereits Ende des Vorjahres eingestellt, während E-Bikes bis April 2023 weiterhin hergestellt wurden.
Sanierungspläne und Arbeitsplatzabbau
Die Pierer Mobility AG ist derzeit in finalen Verhandlungen, um 600 Millionen Euro zur Umsetzung notwendiger Sanierungspläne zu sichern. Der Fortbestand des Unternehmens hängt maßgeblich von diesem Finanzierungspaket ab. Im Rahmen eines angekündigten Sparkurses sollen bis März 2025 etwa 1850 Stellen gestrichen werden; weitere 220 Arbeitsplätze stehen in diesem Geschäftsjahr auf der Kippe. Zudem werden Lagerbestände schrittweise verkauft, wobei Preisnachlässe von bis zu 60% auf Fahrräder und Zubehör angeboten werden.
Die bestehenden Bikes&Wheels-Standorte in Wels und Vöcklabruck werden geschlossen, während der Standort in Linz vorerst bestehen bleibt. Die Pierer-Gruppe wird sich auf die beiden Standorte in Munderfing (Österreich) und Murrieta (Kalifornien) konzentrieren, während mehrere internationale Niederlassungen in Deutschland, Großbritannien und Südafrika bereits dichtgemacht wurden.
Produktionsstopp und Auswirkungen auf die Belegschaft
Die Produktion neuer Motorräder in Mattighofen wurde am 17. März 2025 wieder aufgenommen, jedoch steht die Produktion nun erneut bis Ende Juli 2025 still. Dies geschieht aufgrund fehlender Komponenten, nachdem viele Zulieferer während der Insolvenz ihre Lieferung eingestellt haben. Neumeister hat in einer Videobotschaft an die Belegschaft Verständnis für die Haltung der Zulieferer geäußert, die während dieser turbulenten Phase keine neuen Verpflichtungen eingehen wollten. Die Situation klingt selbst für die Belegschaft besorgniserregend, da Kunden und Händler in Ungewissheit darüber leben, was die Zukunft für KTM bereithält.
Aktuell befinden sich viele Mitarbeiter in Kurzarbeit, arbeiten 30 Stunden pro Woche und erhalten 20 Prozent weniger Gehalt zwischen dem 1. Mai und dem 31. Juli 2025. Büroangestellte sind auf eine 4-Tage-Woche umgestellt worden, während Arbeiter von Zuhause aus arbeiten können. Die Unsicherheit ist allgegenwärtig und verstärkt die Sorgen um die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen.
Um die Insolvenz zu beenden, muss KTM bis zum 23. Mai 2025 rund 600 Millionen Euro an Gläubiger zurückzahlen. Seit Monaten läuft die Suche nach neuen Investoren, doch die Hoffnung auf baldige Besserung ist angesichts der wirtschaftlichen Lage der Firma gedämpft. In diesem Zusammenhang wurde auch die geplante Kapitalerhöhung kurzfristig von der Tagesordnung der außerordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2025 genommen, was zusätzliche Zweifel an der finanziellen Stabilität des Unternehmens aufwirft.
Die Lage von KTM bleibt angespannt, und die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter zu sichern.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | finanzielle Krise |
Ort | Mattighofen, Österreich |
Schaden in € | 400.000.000 |
Quellen |