Europa warnt vor Handelskrieg: Sind Trumps Zölle eine ernsthafte Bedrohung?

Brüssel, Belgien - Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der Europäischen Union stehen am Rande einer explosiven Eskalation. Wie oe24.at berichtet, hegen die europäischen Staats- und Regierungschefs ernsthafte Bedenken angesichts der drohenden Einführung von Importzöllen durch US-Präsident Donald Trump. Während eines informellen EU-Gipfels in Brüssel warnte interimskanzler Alexander Schallenberg davor, dass alle Seiten von einem Handelskrieg, der im schlimmsten Fall China begünstigen könnte, negativ betroffen wären. Schallenberg betonte jedoch die Entschlossenheit der EU, ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen.

US-Präsident Trump kündigte am Sonntag an, dass die Einführung von Zöllen auf europäische Produkte in naher Zukunft bevorstehen könnte, um seiner Meinung nach das massive Handelsdefizit von rund 300 Milliarden Dollar mit der EU zu beheben. Besonders betroffen wären deutsche Hersteller, da Trump sein Augenmerk insbesondere auf den Automobilsektor und europäische Nahrungsmittel wie Champagner richtet. Er bescheinigte der EU, die USA „auszubeuten“, und forderte eine drastische Revision der Handelsabkommen. Laut Tagesschau könnte die EU gezwungen sein, entsprechenden Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Kanzler Olaf Scholz unterstrich, dass Europa in der Lage sei, auf die US-Zölle zu reagieren und somit die eigene Marktstellung zu verteidigen.

Unmittelbare Folgen der Zollpolitik

Die drohenden Zölle, die sich insbesondere gegen Länder wie Mexiko und Kanada bereits als Realität zeigen, haben bereits zu Gegenreaktionen geführt. Kanadas Premierminister Justin Trudeau und die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum kündigten Vergeltungszölle in Höhe von 25 Prozent an. Die schnell sinkende Nachfrage aus diesen Ländern könnte sich auch auf den europäischen Markt auswirken, da diese als Abnehmer für europäische Produkte weniger Nachfrage haben könnten. Erkrankungen in der Automobilbranche sind eine besorgniserregende Folge, die selbst große Hersteller wie VW und BMW in Mitleidenschaft ziehen könnte. Der Französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau warnte vor der Gefahr, dass diese Situation die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa weiter erhöhen könnte.

Um der drohenden Krise zu begegnen, deutete die EU mögliche Maßnahmen an, darunter eine erhöhte Einfuhr von US-Rohstoffen wie Öl und Gas, um die Spannungen abzubauen. Gleichzeitig möchte die EU Position beziehen und deutlich machen, dass unfaire Handelspraktiken nicht hinnehmbar sind. Der Fokus liegt darauf, eine einheitliche Strategie zu entwickeln, um die Europäische Union zu stärken und eine Antwort auf die aggressiven Zölle Trumps zu finden, die die wirtschaftlichen Beziehungen bedrohen könnten.

Details
Vorfall Handelskrieg
Ursache Zollentscheidungen, Handelskonflikt
Ort Brüssel, Belgien
Schaden in € 293.000.000
Quellen