Trumps Sanktionen gegen Russland schaden der US-Wirtschaft
Trumps Sanktionen gegen Russland schaden der US-Wirtschaft
In dieser Woche hat US-Präsident Donald Trump eine neue Frist gesetzt, um Russland zu einem Frieden in der Ukraine zu bewegen: Länder, die weiterhin Öl aus Moskau kaufen, sollen mit neuen Zöllen belegt werden. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff wird am Mittwoch nach Russland reisen, bevor die Frist später in dieser Woche abläuft, so ein offizieller Vertreter des Weißen Hauses.
Die Auswirkungen auf die US-Wirtschaft
Falls sich der Frieden in der Ukraine weiterhin als fern erweist und Trump seinen Plan umsetzt, könnte die neue Maßnahme laut Analysten die US-Wirtschaft erheblich belasten. Höhere Verbraucherpreise, niedrigere Gewinnmargen für amerikanische Unternehmen und möglicherweise steigende Ölpreise könnten die Folgen sein. Clayton Seigle, Senior Fellow für Energie und Geopolitik am Center for Strategic and International Studies, merkte an: „Die Bestrafung der Länder, die weiterhin große Mengen an russischer Energie beziehen, würde auch die US-Wirtschaft merklich schädigen.“
Trumps Zollpläne und ihre Auswirkungen
Trump hatte im letzten Monat angekündigt, doppelt so hohe Zölle von 100% auf Käufer von russischem Öl zu erheben, falls sein russischer Amtskollege, Wladimir Putin, innerhalb von 50 Tagen keinen Frieden mit der Ukraine erzielt. Diese Frist wurde mittlerweile auf diese Woche vorverlegt. Die Zölle würden hauptsächlich für Importe aus Indien und China gelten, die nicht nur bedeutende Käufer von russischem Öl sind, sondern auch zu den größten Handelspartnern der USA zählen. Im letzten Jahr importierten die USA Waren im Wert von insgesamt 526 Milliarden Dollar aus beiden Ländern.
Russlands Rolle auf dem Ölmarkt
Beide asiatischen Länder haben ihre Käufe von russischem Rohöl seit dem Beginn der vollen Invasion der Ukraine durch Russland im Jahr 2022 erhöht, was dazu führte, dass die Preise gefallen sind, nachdem westliche Länder ihre Importe von russischem Öl deutlich reduziert hatten. Laut Vortexa, einer Datenfirma für Energiewirtschaft, macht Russland nun 13,5% der Rohölimporte Chinas aus – deutlich mehr als vor dem Krieg, wo dieser Anteil nur bei 7,7% lag. Indien bezieht mittlerweile mehr Rohöl aus Russland als aus jedem anderen Land und russisches Öl macht 36% des indischen Marktes aus.
Risiken und Herausforderungen
Vor diesem Hintergrund hat Trump angedeutet, dass er die Zölle „sehr erheblich“ anheben will, um Indiens Nachfrage nach russischem Öl zu bekämpfen. Insbesondere zusätzliche Zölle auf chinesische Waren könnten die Preise für Konsumgüter in den USA, wie beispielsweise iPhones, erhöhen. Giovanni Staunovo, Rohstoffanalyst bei UBS Wealth Management, betonte: „Der US-Verbraucher würde darüber verärgert sein.“ Diese Bedenken könnten Trump dazu führen, die Strafmaßnahmen schnell nach deren Einführung wieder aufzuheben.
Die Reaktion auf den Ölmarkt
Ein Eingriff in Russlands Öleinnahmen durch sekundäre Zölle könnte auch den Fluss von Öl auf globalen Märkten hemmen, wo die Preise festgelegt werden. Staunovo argumentiert, dass „Russland zu groß ist, um zu scheitern“. Russland exportiert täglich 7 Millionen Barrel Rohöl und raffinierte Produkte, die nur schwer zu ersetzen sind. Diese globalen Preise haben auch für die USA Bedeutung, da das Land trotz seiner enormen eigenen Ölproduktion immer noch eine beträchtliche Menge Rohöl importiert. Der Brent-Ölpreis, eine wichtige Benchmark, wurde am Dienstag über 65 Dollar pro Barrel gehandelt.
Wenn Trump tatsächlich sekundäre Zölle einführt, könnten diese jedoch nicht so hoch ausfallen, wie er ursprünglich angedeutet hat. Seigle glaubt, dass viel niedrigere Sätze von 10% bis 30% „mehr Gewicht“ tragen würden und Länder dazu anregen könnten, ihre Ölversorgung zu diversifizieren. „Drakonische Sätze werden einfach als Bluff wahrgenommen – weil sie den USA ebenso schaden wie den anderen Ländern“, so Seigle abschließend.
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