Trump, hat sich Putin verändert oder bist du es?

Trump zeigt sich frustriert über Putin, während die Gewalt in der Ukraine anhält. Hat sich seine Sicht auf den Kremlführer verändert? Ein Blick auf die aktuellen Spannungen und politischen Reaktionen.
Trump zeigt sich frustriert über Putin, während die Gewalt in der Ukraine anhält. Hat sich seine Sicht auf den Kremlführer verändert? Ein Blick auf die aktuellen Spannungen und politischen Reaktionen.

Der US-Präsident Donald Trump äußerte, dass er immer eine sehr gute Beziehung zu Wladimir Putin hatte, aber “etwas mit ihm passiert ist”. Diese Bemerkung folgt auf die intensiven russischen Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine am vergangenen Wochenende. Trotz des Drucks aus dem Weißen Haus scheint der Kremlchef seine kriegerische Politik in der Ukraine unverändert fortzusetzen, wobei Luftangriffe mittlerweile zur traurigen Gewohnheit geworden sind.

Hat Trump seine Haltung gegenüber Putin geändert?

Die eigentliche Frage ist, ob Trump sich geändert hat oder ob sich seine Einstellung zu Putin geändert hat, während die US-Bemühungen um Frieden in der Ukraine zunehmend aussichtslos erscheinen. Trump hat wiederholt betont, dass er in der Lage sei, dies in kurzer Zeit zu erreichen.

Macrons Einschätzung der Situation

Der französische Präsident Emmanuel Macron ist der Ansicht, dass Trump einen mentalen Wendepunkt erreicht hat. Er erklärte Journalisten in Vietnam, dass Trumps jüngste Kritik an seinem russischen Amtskollegen als “absolut verrückt” bedeutet, dass der US-Präsident “realisiert”, dass Putin beim Thema Krieg in der Ukraine “gelogen” hat. Macron hofft, dass Trumps Worte auch in Taten umgesetzt werden.

Trumps wiederkehrende Kritik an Russland

Die Bilanz spricht jedoch eine andere Sprache. Dies ist bereits das sechste Mal in dieser Amtszeit, dass Trump, der stets betont, eine starke Beziehung zu Putin zu haben, öffentlich seine Ungeduld oder sogar seinen Unmut über den Kremlchef äußert. Im März offenbarte Trump, dass er “stinksauer” auf Putin war, weil dieser sich weigerte, einem 30-tägigen Waffenstillstand zuzustimmen.

Drohen mit Sanktionen und unveränderte Position Putin

Im April forderte Trump: “Vladimir STOP”, nachdem ein russischer Raketenangriff auf Kiew ein Dutzend Menschen das Leben gekostet hatte. “Vielleicht will er den Krieg gar nicht wirklich beenden und zieht mich nur hin”, vermutete Trump später. Diese öffentlichen Tadel wurden stets von persönlichen Enttäuschungen und Drohungen mit möglichen Vergeltungsmaßnahmen begleitet, wie etwa sekundären Zöllen auf “alles Öl aus Russland” oder ungenannten “weiteren Sanktionen”. Auf die Frage, ob er nun zusätzliche Sanktionen gegen Russland in Betracht ziehen würde, antwortete Trump: “Absolut.”

Wirtschaftlicher Druck auf Russland und politische Kontroversen

Bislang gibt es jedoch kein echtes Zeichen dafür, dass Trump bereit ist, die erheblichen wirtschaftlichen Hebelwirkungen, die ihm zur Verfügung stehen, zu nutzen, um den Kreml dazu zu bewegen, seine harte Haltung zu überdenken. Im US-Senat hingegen wurde ein parteiübergreifender Gesetzesentwurf eingebracht, um es Russland zu erschweren, seinen Krieg zu finanzieren. Der Gesetzesentwurf, dem mittlerweile 81 Senatoren beigetreten sind, sieht nicht nur direkte Sanktionen gegen Russland vor, sondern auch sekundäre Sanktionen, wie z. B. einen massiven Zoll von 500 % auf Länder, die russische Energie kaufen.

Konsequenzen von Sanktionen für die internationale Gemeinschaft

Die Maßnahmen, die eine bereits fragile und ölabhängige russische Wirtschaft ernsthaft schädigen würden, sind äußerst umstritten, da sie auch China, Indien und die Europäische Union betreffen, die alle weiterhin große Verbraucher russischer Energie sind. Es ist natürlich möglich, dass Trump nun seine Unterstützung hinter den Gesetzentwurf werfen oder vielleicht eine abgeschwächte Version davon unterstützen könnte. Dies würde jedoch einen erheblichen Richtungswechsel darstellen, angesichts seiner bisherigen Weigerung, den Kreml zu konfrontieren und zu bestrafen.

Trumps Unfähigkeit, Frieden zu schaffen

Wahrscheinlicher ist, dass die jüngste Welle an Gewalt in der Ukraine den bereits frustrierten US-Präsidenten weiter davon überzeugt, dass er einfach nicht in der Lage ist, die kriegsführenden Parteien bald zusammenzubringen. Trotz all seiner Wut und der Rhetorik gegenüber Putin könnte Trump einfach entscheiden, sich zurückzuziehen.

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