Wien: Mutter tötet vierjähriges Kind – Psychose als tragisches Gutachten

Wien, 2. Juni 2025: Mutter wegen Kindstötung vor Gericht. Psychiatrisches Gutachten stellt Unzurechnungsfähigkeit fest.
Wien, 2. Juni 2025: Mutter wegen Kindstötung vor Gericht. Psychiatrisches Gutachten stellt Unzurechnungsfähigkeit fest.

Wien, Österreich - Am 2. Juni 2025 begann in Wien eine bewegende gerichtliche Verhandlung, die sich mit dem Vorwurf der Kindstötung einer 29-jährigen Frau beschäftigt. Die Angeklagte steht im Verdacht, ihrem vierjährigen Sohn im vergangenen Jahr das Leben genommen zu haben. Laut einem psychiatrischen Gutachten leidet die Frau an einer schweren Psychose, was die rechtlichen und emotionalen Dimensionen des Falls prägt. In der Sicht der Anklage soll die Mutter ihrem Kind die Kehle durchgeschnitten haben, doch die rechtlichen Überlegungen konzentrieren sich nicht auf Mordvorwürfe, sondern auf die Prüfung der Zurechnungsfähigkeit der Frau zum Zeitpunkt der Tat.

Das psychiatrische Gutachten bescheinigt der Frau, dass sie während der Tat aufgrund einer akuten polymorph psychotischen Störung mit schizophrenen Symptomen unzurechnungsfähig war. In diesem Kontext wurde auch festgestellt, dass sie das Unrecht ihrer Tat nicht erkennen konnte, was einen Schuldausschluss zur Folge hat. Eine mögliche Konsequenz der Verhandlung könnte die Einweisung der Frau in ein forensisch-therapeutisches Zentrum sein, falls die Gerichte eine Gefährdung der Allgemeinheit erkennen.

Vorfall und familiäre Hintergründe

Den Umständen der Tat zufolge hatte der Ehemann der Angeklagten am Tag vor dem Verbrechen schwere Sorgen um den psychischen Zustand seiner Frau und sucht mit ihr ein Krankenhaus auf. Leider wurde ihr psychotischer Zustand dort nicht ausreichend erkannt, sodass sie nach Hause geschickt wurde. In der Nacht darauf kam es zu dem tragischen Vorfall: Der Vater wurde wach, als die Frau mit einem Messer auf das Kind losging. Für den Sohn ist jede Hilfe zu spät gekommen, und die Mutter verletzte sich unmittelbar nach der Tat selbst, jedoch waren ihre Wunden nicht lebensbedrohlich.

Die Rechtslage in diesem Fall bliebt kompliziert und bedarf sorgfältiger Prüfung, da die Unschuldsvermutung gilt. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, die mit psychischen Erkrankungen verbunden sind. Der gesellschaftliche Diskurs über psychische Gesundheit hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Licht der steigenden Fallzahlen psychischer Erkrankungen und deren Auswirkungen auf das Leben von Familien.

Psychische Erkrankungen in der Gesellschaft

In den vergangenen zehn Jahren haben psychische Erkrankungen erheblich an Bedeutung in der Arbeitswelt gewonnen. Während in den frühen 2000er Jahren vor allem Arbeitslose von psychischen Diagnosen betroffen waren, zeigen neuere Statistiken, dass auch Berufstätige zunehmend psychisch bedingte Fehlzeiten aufweisen. In Deutschland führen jährliche Produktionsausfallkosten aufgrund psychischer Störungen zu einem Verlust von über 17 Milliarden Euro. Psychische Erkrankungen sind mittlerweile ein zentrales Thema, da sie in vielen verschiedenen Berufsfeldern auftreten.

Kinder und Jugendliche sind ebenfalls häufig betroffen, wobei das psychische Wohlbefinden von Schulkindern in Deutschland als mittelmäßig eingestuft wird. Die Anzahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen hat kontinuierlich zugenommen, was auf einen besorgniserregenden Trend hinweist. So stieg bei der AOK die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle wegen psychischer Erkrankungen bis 2021 um mehr als 18 % im Vergleich zu 2011. Frauen sind hiervon besonders betroffen, was sich in der Zahl der durchschnittlichen Arbeitsunfähigkeitstagen widerspiegelt.

Die aktuelle gerichtliche Auseinandersetzung zeigt die Dringlichkeit, die psychische Gesundheit in der Gesellschaft anzuerkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um betroffene Personen frühzeitig zu unterstützen und mögliche Tragödien zu verhindern. 5min.at berichtet über den laufenden Prozess, während ORF Wien weitere Informationen zu den Hintergründen liefert. Für eine umfassende Übersicht über psychische Erkrankungen sei auf Statista verwiesen.

Details
Vorfall Kindstötung
Ursache Psychose
Ort Wien, Österreich
Festnahmen 1
Quellen