USA entschädigt Familie der erschossenen Kapitol-Stürmerin mit 4,4 Mio. Euro

Am 6. Januar 2021 stürmten Trump-Anhänger das Kapitol. Die US-Regierung entschädigt nun die Familie der erschossenen Ashli Babbitt.
Am 6. Januar 2021 stürmten Trump-Anhänger das Kapitol. Die US-Regierung entschädigt nun die Familie der erschossenen Ashli Babbitt.

Vienna, Österreich - Am 6. Januar 2021 erlebte die USA einen der turbulentesten Tage in ihrer Geschichte, als ein Mob aus radikalen Trump-Anhängern das Kapitol in Washington, D.C. stürmte. Ziel war es, das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2020 zu verhindern, welches den Demokraten Joe Biden als Sieger hervorgebracht hatte. Während des Angriffs wurde Ashli Babbitt, eine 35-jährige Frau und eine der Randaliererinnen, erschossen, als sie versuchte, durch eine eingeschlagene Tür in das Kapitol zu gelangen. Dieser Vorfall führte nicht nur zu ihrem Tod, sondern auch zu einer Vielzahl von rechtlichen und politischen Konsequenzen.

Nun berichtet vienna.at, dass die US-Regierung unter Präsident Donald Trump einen Vergleich mit der Familie von Babbitt erzielt hat, der eine Entschädigung von nahezu fünf Millionen US-Dollar (4,4 Millionen Euro) umfasst. Ursprünglich hatte die Familie 30 Millionen Dollar gefordert. Trump’s positive Wortwahl über Babbitt, die er als „unschuldige, wunderbare, unglaubliche Frau“ bezeichnete, trägt zur Verklärung ihrer Person in den Reihen ihrer Anhänger bei, die sie als „Märtyrerin“ feiern.

Kontext des Kapitolssturms

Der Sturm auf das Kapitol dauerte mehrere Stunden und führte zu einer massiven Zerschlagung der Ordnung. Laut bpb.de erkannten die Aufständischen das Ergebnis der Wahl nicht an und setzten eine Desinformationskampagne in Gang, die von Trump und anderen Republikanern gefüttert wurde. Fünf Personen starben, darunter auch ein Polizist, und mehr als 140 Sicherheitskräfte wurden verletzt. Dies führte zu enormen Zerstörungen im Kapitolgebäude und hinterließ dauerhafte Narben im politischen Gefüge der USA.

Trump, der seine Anhänger am selben Tag versammelt hatte und zu gewaltsamen Protesten aufgerufen hatte, begnadigte bereits zu Beginn seiner Amtszeit mehr als 1.500 Kapitol-Angreifer per Dekret. Diese Maßnahme sollte die Loyalität seiner Basis sichern und den Eindruck eines von ihm unterstützten „Widerstands“ gegen das politische Establishment verstärken.

Rechtliche und politische Folgen

Die rechtlichen Konsequenzen des Kapitolsturms sind gravierend. Über 1.500 Personen wurden für Straftaten im Zusammenhang mit den Ereignissen im Januar angeklagt, mehr als 600 wurden verurteilt. Zudem wurde ein Untersuchungsausschuss im Repräsentantenhaus eingerichtet, um die Rolle Trumps und seiner Unterstützer zu beleuchten, während Trump selbst mit Anklagen aufgrund von „Anstiftung zum Aufruhr“ konfrontiert war.

International hat der Sturm auf das Kapitol auch auf andere Länder Einfluss genommen. Extremistische Gruppen haben die Ereignisse als Vorbild für ähnliche Aktionen genutzt. Der Versuch eines Staatsstreichs in Brasilien und rechtsextreme Proteste in Deutschland verdeutlichen die weitreichende Symbolkraft des Kapitolssturms. Während die US-Gesellschaft weiterhin mit den Nachwirkungen dieser gewaltsamen Auseinandersetzung ringt, wird die Frage nach der Aufarbeitung und der politischen Verantwortung weiterhin intensiv diskutiert.

Details
Vorfall Sturm
Ursache Desinformationskampagne, Wahlbetrug
Ort Vienna, Österreich
Verletzte 140
Festnahmen 1500
Quellen