Trauer um Hanna (15): Emotionale Gedenkfeier nach Amoklauf in Graz

Trauer um Hanna (15): Emotionale Gedenkfeier nach Amoklauf in Graz
Grazer Hauptplatz, Graz, Österreich - Am 11. Juni 2025 fand am Grazer Hauptplatz eine bewegende Gedenkveranstaltung für die Opfer eines tragischen Amoklaufs an einem Gymnasium in Graz statt. Die 15-jährige Schülerin Hanna wurde bei diesem Vorfall getötet, der insgesamt zehn Menschen das Leben kostete. Hunderte von Menschen, darunter auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, versammelten sich, um den Opfern zu gedenken und ihre Betroffenheit auszudrücken. Van der Bellen, der sich in das Kondolenzbuch der Stadt eintrug, führte zuvor Gespräche mit Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) und Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ).
Die Atmosphäre war von Trauer und Solidarität geprägt. Der Bruder von Hanna sprach unter Tränen zu den Anwesenden und richtete seine Worte direkt an seine verstorbene Schwester. „Wir vermissen dich und wir lieben dich“, waren die emotionalen Worte, die er wählte. Am Tag der Tat hatte er seine Mathematik-Matura abgelegt und war in der Hoffnung nach Hause zurückgekehrt, mit seiner Mutter und seiner Schwester sprechen zu können. Stattdessen erhielt er die schreckliche Nachricht, dass seine Schwester nicht mehr lebte. Diese Erfahrung hat ihn und die Trauergemeinde tief getroffen.
Zeugenaussagen und gesammelte Stärke
Eine Schülerin des betroffenen Gymnasiums, die den Amoklauf miterlebt hatte, berichtete von der überwältigenden Panik und Angst, die den Moment prägten. Sie sprach auch von den Sorgen der Eltern, die draußen auf ihre Kinder warteten. Ihre Botschaft war klar und kraftvoll: „Ich lasse nicht zu, dass uns dieser Tag zerreißt. Unsere Antwort ist Liebe.“ Diese Worte fanden viel Gehör und wurden als Appell an die Gemeinschaft verstanden, die sich in solch einer dunklen Zeit zusammenfinden sollte.
Bürgermeisterin Kahr betonte die Notwendigkeit von Zusammenhalt, Frieden, Solidarität und Respekt, um gemeinsam durch diese schwierige Phase zu gehen. Der Wunsch, dass die Opfer nicht in Vergessenheit geraten, wurde oft geäußert und zeigt den tiefen Einfluss, den diese Tragödie auf die Gemeinschaft in Graz hat.
Der dunkle Kontext von Amoktaten
Das Grazer Ereignis steht nicht isoliert da, sondern reiht sich in eine Reihe von Amoktaten ein, die in den letzten Jahren immer wieder Schlagzeilen machten. Laut Statista ist der Begriff „Amok“ im weitesten Sinne als blinder Angriffs- und Tötungsakt zu verstehen. Solche Taten, insbesondere an Schulen, erregen besonders großes Entsetzen. Die schlimmsten Amokläufe in Deutschland, wie die Tragödien in Erfurt (2002) und Winnenden (2009), führten zu Diskussionen über Sicherheitsmaßnahmen und Prävention im Bildungsbereich.
Angesichts dieser kontextuellen Herausforderungen werden Forderungen nach einem besseren Schutz und präventiven Maßnahmen lauter, um ähnliche Tragödien in Zukunft zu verhindern. Die Reflexion darüber, was in der Gesellschaft schiefgeht und wie man zusammenstehen kann, ist nun dringlicher denn je.
Die Gedenkveranstaltung in Graz unterstrich nicht nur den Verlust einzelner Leben, sondern auch die gesammelte Stärke der Gemeinschaft angesichts eines unermesslichen Schmerzes. Die Botschaften von Liebe und Zusammenhalt sind dabei zeitlos und wichtig.
Details | |
---|---|
Ort | Grazer Hauptplatz, Graz, Österreich |
Quellen |