Österreich feiert 80 Jahre Befreiung: Erinnern und Mahnen am Heldenplatz
Wien, Österreich - Am 12. April 2025 werden in Österreich die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Proklamation der Unabhängigkeit Österreichs begeht. Dies markiert auch 70 Jahre seit der Unterzeichnung des Staatsvertrags. Anlässlich dieses bedeutenden Datums laden das Bundespräsidium, das Bundeskanzleramt und das Parlament zu vielfältigen Gedenkveranstaltungen ein. Besondere Höhepunkte sind die Gedenkveranstaltungen am Heldenplatz und in Mauthausen, die unter dem Motto „Niemals wieder“ stehen. Die Proklamation der Selbstständigkeit Österreichs fand am 27. April 1945 im Wiener Rathaus durch die provisorische Staatsregierung statt, und der damalige Anschluss an Deutschland wurde für nichtig erklärt.
Am 27. April 2025, genau 80 Jahre später, wird ein Staatsakt mit einer Festrede von Historiker Christopher Clark stattfinden. Ein weiterer wichtiger Gedenktag ist der 5. Mai, der an die Befreiung von rund 40.000 Menschen aus den Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen durch die US-Armee erinnert. Im Anschluss daran wird am 8. Mai, dem tag der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht und dem offiziellen Ende des Krieges in Europa, eine Gedenkveranstaltung im Bundeskanzleramt sowie ein „Fest der Freude“ am Wiener Heldenplatz stattfinden.
Internationale Befreiungsfeier und lokale Gedenkveranstaltungen
Die internationale Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 11. Mai 2025 wird vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) organisiert, das sich seit 1997 für das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes einsetzt. Diese Feier erinnert nicht nur an die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager, sondern steht auch im Zeichen des Jahresthemas: „Gemeinsam für ein Niemals wieder! Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus. Für den Frieden.”
Im gesamten Jahr 2025 werden über 110 regionale Gedenk- und Befreiungsfeiern in ganz Österreich durchgeführt, um das Leid zu gedenken, das durch die NS-Diktatur verursacht wurde. Im Rahmen dieser Veranstaltungen wird an die verschiedensten Opfergruppen des NS-Regimes gedacht, wobei das MKÖ auch künftig eine zentrale Rolle bei der Veranstaltung größerer Gedenkfeiern spielen wird.
Förderung von Gedenkkultur und Aufklärung
Im Vorfeld dieser Feierlichkeiten haben Innenminister Gerhard Karner und Direktorin Barbara Glück Maßnahmen vorgestellt, um eine moderne und zeitgemäße Gedenkkultur in Österreich zu schaffen. Zu den Aktivitäten rund um den 5. Mai 2025 gehören unter anderem eine Gedenkfeier in den Lagern Mauthausen und Gusen am Abend dieses Tages sowie eine Lichtinstallation mit dem Titel „Each Name Matters“ am Heldenplatz von 3. bis 5. Mai.
Das MKÖ hat auch neue Initiativen zur Stärkung des regionalen Gedenkens vorgestellt, einschließlich der Errichtung von Stelen bei den Außenlagern Melk, Gunskirchen, Hirtenberg und St. Aegyd/Neuwald. Diese Entwicklungen sollen das Bewusstsein für die Geschichte und die Notwendigkeit des Gedenkens fördern.
Am 8. Mai wird das „Fest der Freude“ in Wien nicht nur ein Konzert der Wiener Symphoniker umfassen, sondern auch eine Rede eines Zeitzeugen. Das Programm dazu wird auf der Website „festderfreude.at“ veröffentlicht. Es dient als Erinnerung an die damit verbundene Verantwortung, eine Gesellschaft aufzubauen, die auf Frieden, Toleranz und Menschenrechten beruht.
Die Kombination aus Präsentationen, Festakten und Gedenkveranstaltungen soll sicherstellen, dass die Lehren aus der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten und das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig bleibt.
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Vorfall | Gedenken |
Ort | Wien, Österreich |
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