Gedenktafel für Familie Elias: Jugend in Röhlinghausen setzt ein Zeichen
Herne, Deutschland - In einer bedeutenden Initiative zur Erinnerung an die Opfer der Shoah wurde in Herne ein Gedenkprojekt angestoßen. Hanneke und Peter Schmitz, Nachfahren der Familie Elias, streben an, eine Erinnerungstafel zu errichten. Diese Tafel soll nicht nur eine Hommage an ihre Vorfahren sein, sondern auch als wichtiger Gedenkort für alle jüdischen Familien in Herne und Wanne-Eickel fungieren. Die Idee basiert auf einer sorgfältigen Dokumentation von Ralf Piorr, die im Auftrag der Stadt Herne erstellt wurde.
Das Engagement der Schmitz‘ nahm Form an, als sie die Muslimische Jugend Röhlinghausen besuchten, um ihre Ideen zu präsentieren und eine Partnerschaft für dieses bedeutende Vorhaben zu suchen. Hanneke Schmitz, deren Mutter Gerda Günzburger – geborene Elias – ist, sprach darüber, wie stark ihre Bindung zur Jugend der Gemeinde ist. Sie sagte: „Wir sind seit Jahren mit der Jugend eng verbunden und überzeugt, dass sie die beste Wahl ist.“ Diese Bemerkung verdeutlicht das Vertrauen, das sie in die nächste Generation setzt, um das Erbe ihrer Familie und die Erinnerung an die Geschehnisse der Vergangenheit lebendig zu halten.
Die tragische Geschichte der Familie Elias
Die Schmitz’ teilten auch die bewegende Geschichte ihrer Familie, die während des Nationalsozialismus deportiert wurde. In ihrer Erzählung kommt zum Ausdruck, dass viele Mitglieder der Familie Elias ins Exil flohen, während andere tragischerweise den Schrecken der Shoah zum Opfer fielen. „Die Geschichte meiner Mutter ist eine Herner Geschichte, die das Schicksal vieler jüdischer Familien zwischen 1933 und 1945 repräsentiert“, erklärte Hanneke Schmitz, wobei sie die universelle Bedeutung dieser individuellen Tragik hervorhob.
Die moslemische Jugend in Röhlinghausen verspricht, aktiv an der Gestaltung und Durchführung dieser Gedenkveranstaltungen mitzuarbeiten und damit ein Zeichen des Interesses und des Respekts für die kulturellen Wurzeln in ihrer Region zu setzen. Die Zusammenarbeit zwischen den Generationen fördert nicht nur die Erinnerung an die erschreckenden Ereignisse der Vergangenheit, sondern auch den interkulturellen Dialog über die eigenen Wurzeln und die Lehren, die aus der Geschichte gezogen werden sollten.
Die Einweihung der Erinnerungsstätte soll ein Schritt in Richtung Versöhnung und gegenseitigem Verständnis sein. Es ist ein wichtiges Anliegen in einer Zeit, in der das Erinnern und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wichtiger sind denn je. Dieses Gedenken bietet nicht nur Raum für Trauer, sondern auch für Hoffnung auf eine bessere Zukunft, in der solche Gräueltaten nie wieder geschehen. Weitere Informationen zu diesem wichtigen Thema können auf der Webseite der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen nachgelesen werden, die ebenfalls Teil dieses bedeutenden Vorhabens ist laut Informationen von www.halloherne.de.
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Ort | Herne, Deutschland |
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