Neuer Suchversuch um Maddie McCann: Ermittler graben in Portugal

Neuer Suchversuch um Maddie McCann: Ermittler graben in Portugal

Praia da Luz, Portugal - Am 5. Juni 2025 haben Ermittler aus Deutschland und Portugal eine neue Suchaktion im Fall der seit 2007 vermissten Maddie McCann abgeschlossen. Diese fand an der Algarveküste in Portugal, nahe dem Badeort Praia da Luz, statt, wo die damals fast vierjährige Maddie während eines Familienurlaubs verschwand. Während der Suchaktion, die am Dienstag begann und am Donnerstag endete, durchsuchten etwa 25 Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) ein Waldgebiet sowie mehrere verfallene Häuser in der Umgebung des Dorfes Atalaia. Die deutschen Ermittler setzten Bagger, Schaufeln und Sägen ein, um die verwilderte Landschaft zu untersuchen.

Das Suchgebiet umfasste circa 50 Hektar und wurde bereits mehrfach erkundet. Dank des Einsatzes von Radargeräten konnten mögliche Spuren im Boden identifiziert und Proben zur weiteren Auswertung entnommen werden. Trotz intensiver Ermittlungen und mehrerer Ausgrabungen blieben jedoch relevante Entdeckungen aus. Medienberichten zufolge sind die Hintergründe zur aktuellen Suchaktion weiterhin unklar, und die portugiesische Kriminalpolizei hat keine offiziellen Mitteilungen über deren Verlauf veröffentlicht. Der Braunschweiger Staatsanwalt Christian Wolters äußerte sich zurückhaltend zu den erwarteten Ergebnissen der Suche.

Details zur Verdächtigenperson

Maddie McCann verschwand am 3. Mai 2007 aus der Ferienwohnung ihrer Familie. Im Fokus der Ermittlungen steht der 48-jährige Christian B., der während Maddies Verschwinden in der Nähe von Praia da Luz lebte und sein Mobiltelefon in der Nacht des Verschwindens in eine Funkzelle nahe der Ferienanlage einwählte. Christian B. sitzt zurzeit in Deutschland eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Bürgerin ab, die 2005 in Praia da Luz stattfand. Seine Haftstrafe endet voraussichtlich im September 2025. Im Oktober 2023 wurde er in einem Prozess um Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe in Portugal freigesprochen. Bislang gab es keine Anklage gegen ihn im Fall Maddie, und die Unschuldsvermutung gilt weiterhin. Sollte es zu keiner weiteren rechtlichen Entwicklung kommen, könnte er spätestens Anfang 2026 freikommen.

Die letzten Suchaktionen im Fall Maddie fanden vor zwei Jahren an einem Stausee an der Algarve statt und verliefen ergebnislos. Trotz der Rückschläge geben die Eltern von Maddie die Suche nach ihrer Tochter nicht auf. Sie betonen ihre Entschlossenheit, jeden Stein umzudrehen, um das Schicksal ihrer Tochter zu klären.

Zusätzlicher Kontext zur Kriminalität

Im Rahmen der internationalen Bekämpfung von Verbrechen und zur Verbesserung der Kriminalitätsstatistik arbeitet das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) an der Sammlung relevanter Daten. Das Ziel dieser Organisation ist es, politikrelevante Informationen und Analysen bereitzustellen, um sicherzustellen, dass länderübergreifende Vergleiche von Daten möglich sind. UNODC entwickelt Standards für nationale Kriminalitäts- und Strafjustizinformationssysteme sowie für Dunkelfelduntersuchungen, mit dem Ziel, die Prävalenz von Verbrechen mehr Transparenz zu verleihen. Diese Anstrengungen können möglicherweise auch in Fällen wie dem von Maddie McCann von Bedeutung sein, wo das Verständnis von Kriminalität und Opferschutz von zentraler Bedeutung ist.

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OrtPraia da Luz, Portugal
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