Hörverlust im Alter: Experten warnen vor sozialer Isolation und Demenz!
Klagenfurter Platzgasse, 9020 Klagenfurt, Österreich - In Kärnten leidet jede fünfte Person unter Schwerhörigkeit, doch viele verdrängen diese Einschränkung und zögern, einen Facharzt aufzusuchen. Unter dem Motto „Mehr verstehen, mehr erleben“ raten Experten zu frühzeitigen Vorsorgeuntersuchungen, da unbehandelte Hörprobleme zu sozialem Rückzug und einer erhöhten Demenzgefahr führen können, wie der Primarius der HNO-Abteilung am Klinikum Klagenfurt, Thomas Weinhandl, betont. Oft vergehen bis zu sieben Jahre von der Diagnose bis zur Nutzung eines Hörgeräts, was die Hörverarbeitung im Gehirn weiter beeinträchtigen kann, so Weinhandl. Der Bedarf an einer rechtzeitigen Versorgung ist daher dringend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, nicht nur zur Vermeidung sozialer Isolation.
Hörgeräte zwischen Stigma und Technologie
Die modernen Hörgeräte bieten mittlerweile vielfältige Funktionen, die den Tragekomfort erheblich verbessern und nahezu unsichtbar werden. Das bestätigte auch Hörakustiker Bernhard Metzger, der hervorhob, dass neue Technologien Sprache automatisch erkennen und Störgeräusche unterdrücken können. Dies stellt das lange bestehenden Stigma in Frage, das Hörgeräte mit dem Altern verbindet. Vielmehr sollten Hörsysteme, ähnlich wie Brillen oder Kontaktlinsen, als unverzichtbare Alltagshelfer angesehen werden. Dies wird durch die EuroTrak-Studie von 2022 untermauert, die zeigt, dass nur 41 Prozent der Menschen mit Hörverlust in Deutschland Hörgeräte tragen, viel weniger als die tatsächliche Zahl derjenigen, die Unterstützung benötigen.
Das Stigma um hörgerätetragende Menschen zeigt sich besonders bei jüngeren Generationen, die oft aus Angst vor Bewertungen auf die Nutzung verzichten, obwohl Hörgeräte ihre Lebensqualität erheblich steigern könnten. Laut einem Artikel auf meinhoergeraet.de wird die Offenheit im Umgang mit Schwerhörigkeit und der Nutzung von Hörgeräten notwendig, um eine positive Einstellung zu fördern. Insbesondere durch persönliche Beratung bei der Auswahl von Hörsystemen können Vorurteile abgebaut und die richtige Lösung gefunden werden.
Der nächste Tag der offenen Tür findet am 6. März in der Klagenfurter Platzgasse statt, wo Betroffene sich kostenlos und neutral beraten lassen können, um mehr über das Hören und mögliche Hilfsmittel zu erfahren. Es ist an der Zeit, das Thema Schwerhörigkeit und die Technologien dahinter aus der Tabu-Ecke zu holen und eine offene Diskussion zu führen.
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Ort | Klagenfurter Platzgasse, 9020 Klagenfurt, Österreich |
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