Graz startet innovativen Pfandring: Flaschen spenden statt wegwerfen!

Graz startet ein Pilotprojekt zur Pfandflaschen-Spende am Hauptbahnhof, um Müll zu reduzieren und Bedürftige zu unterstützen.
Graz startet ein Pilotprojekt zur Pfandflaschen-Spende am Hauptbahnhof, um Müll zu reduzieren und Bedürftige zu unterstützen.

Hauptbahnhof Graz, Österreich - Die Stadt Graz startet ein innovatives Pilotprojekt, das das Einsammeln von Pfandflaschen und -dosen für bedürftige Menschen erleichtert und gleichzeitig zur Müllreduktion im öffentlichen Raum beiträgt. Der sogenannte Pfandring ist eine neuartige Vorrichtung, die an Mistkübeln installiert wird und eine sichtbare sowie saubere Ablage dieser Wertstoffe ermöglicht. Laut exxpress.at wurde als Pilotstandort der Mistkübel mit dem höchsten Aufkommen am Hauptbahnhof ausgewählt.

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner von den Grünen hebt die Mehrdimensionalität des Projekts hervor. Es kombiniert Elemente der ökologischen Kreislaufwirtschaft mit sozialer Verantwortung und orientiert sich an erfolgreichen Beispielen aus Linz und Innsbruck. KPÖ-Gemeinderätin Miriam Herlicska betont die soziale Relevanz, da das Projekt Menschen eine würdevollere Möglichkeit bietet, Pfand zu sammeln, ohne im Müll wühlen zu müssen. Aktuell ist geplant, nur einen einzelnen Pfandring in Graz zu installieren, jedoch stehen mögliche zusätzliche Standorte zur Diskussion, die bei der kommenden Sitzung der Abfallwirtschaft erörtert werden sollen.

Förderung des Pfandbewusstseins

Um das Bewusstsein für das Pfandsystem zu stärken, plant die Stadt Graz Veranstaltungen, darunter eine besondere Aktion beim Fest „Zinsengrinsen“ am 24. Mai. Hierbei kommen sogenannte „Eventbaskets“ zum Einsatz, welche Sammelboxen aus Karton sind, die der Abgabe von Pfandflaschen dienen und sozialen Zwecken zugutekommen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Müll im öffentlichen Raum zu reduzieren und die Rückführung von Pfandflaschen zu fördern.

Das Konzept des Pfandrings sieht vor, dass die Pfandgebinde hygienisch und sichtbar vom Restmüll getrennt abgelegt werden. Diese Vorrichtungen können entweder direkt an bestehenden Mistkübeln montiert oder als eigenständige „Pfandinseln“ aufgestellt werden. Das primäre Ziel dieser Initiative ist es, nicht nur den Müll zu reduzieren, sondern auch Menschen in finanziellen Notlagen zu unterstützen.

Vergleich mit bestehenden Systemen

Das Graz-Projekt setzt sich in einen größeren Kontext der Abfallwirtschaft, wie vom deutschen Pfandsystem bekannt. Gerolsteiner hebt hervor, dass in Deutschland 98,7 % der bepfandeten Getränkeflaschen gesammelt und 97,6 % der PET-Einwegflaschen recycelt werden. Das Ziel ist ein geschlossener „Bottle-to-Bottle“-Kreislauf, der es ermöglicht, aus recyceltem PET neue Getränkeverpackungen herzustellen. Kunden und Produzenten müssen daher gemeinsam das Pfandsystem unterstützen, indem Flaschen fristgerecht retourniert und nicht zweckentfremdet werden.

Die Stadt Graz verfolgt mit diesem Projekt nicht nur geschickt die Ziele des Umweltschutzes, sondern bietet auch eine praktische Lösung, um soziale Probleme anzugehen. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich diese Initiative letztlich sein wird und ob sie als Modell für andere Städte dienen kann.

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Ort Hauptbahnhof Graz, Österreich
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