US- und EU-Behörden bekämpfen globale Cyberkriminalität mit Hacking-Tools

US- und europäische Behörden haben eine große Offensive gegen das weitverbreitete Hacking-Tool Lumma gestartet, das für zahlreiche Cyberangriffe verantwortlich ist. Erfahren Sie mehr über die Maßnahmen.
US- und europäische Behörden haben eine große Offensive gegen das weitverbreitete Hacking-Tool Lumma gestartet, das für zahlreiche Cyberangriffe verantwortlich ist. Erfahren Sie mehr über die Maßnahmen. (Symbolbild/DNAT)

US-amerikanische und europäische Behörden haben am Mittwoch einen bedeutenden Schlag gegen ein weit verbreitetes Hacking-Tool, bekannt als Lumma, verkündet. Dieses Tool wurde von Hunderten von Hackern in schädlichen Ransomware-Angriffen, Bankdiebstählen und anderen digitalen Verbrechen eingesetzt.

Seizur von Hacker-Computersystemen

Das US-Justizministerium gab bekannt, dass es die Computersysteme beschlagnahmt hat, die Hacker zur Nutzung von Lumma verwendet haben. Microsoft hingegen hat mittels eines Gerichtsbeschlusses 2.300 Online-Domains, die mit dieser kriminellen Aktivität in Verbindung stehen, offline genommen oder sichergestellt.

Umfang des Problems

Dies stellt einen enormen Rückschlag für eine kriminelle Hackerorganisation dar, die in den letzten zwei Monaten überhandgenommen hatte. Microsoft fand heraus, dass weltweit rund 394.000 Computer mit der Windows-Software durch Lumma infiziert waren. Cyberkriminelle setzten Lumma ein, um Airlines, Universitäten, Banken, Krankenhäuser und US-Staatsregierungen anzugreifen. Zu den Opfern zählen auch Fortune 500 Unternehmen. Laut Brett Leatherman, dem stellvertretenden Direktor für Cyberoperationen beim FBI, erlitten Hacker mit Lumma allein im Jahr 2023 Kreditkartenverluste in Höhe von 36,5 Millionen US-Dollar.

Herausforderungen bei der Bekämpfung

Wie bei vielen Bemühungen zur Bekämpfung von Cyberkriminalität gab es Rückschläge, als das Thema russische Souveränität ins Spiel kam. Der Hauptsoftwareentwickler von Lumma hat seinen Sitz in Russland, so die Analysten von Microsoft. Dort bietet er verschiedene Zugangslevel zu Lumma über Telegram und andere russischsprachige Foren an, zu Preisen zwischen 250 und 1.000 US-Dollar.

Rechtliche Herausforderungen

In den letzten zehn Jahren haben US-Ermittler zahlreiche russische Hacker wegen schwerer Cyberangriffe auf amerikanische Unternehmen und Regierungsbehörden angeklagt, jedoch haben nur wenige Angeklagte vor einem US-Gericht gestanden. Russische Diplomaten haben energisch versucht, angeklagte russische Cyberkriminelle aus der US-Gewahrsam zu halten.

Strategien zur Bekämpfung von Cyberkriminalität

Leatherman wollte sich nicht äußern, ob das FBI glaubt, dass sich der Hauptentwickler von Lumma in Russland befindet oder ob die US-Regierung solche Informationen an die russische Regierung weitergegeben hat. „Unabhängig davon, wo sich diese Personen befinden, konzentriert sich unser opferzentrierter Ansatz darauf, das zugrunde liegende Ökosystem anzuvisieren, weil das den Opfern Erleichterung verschafft“, erklärte Leatherman.

Zusammenarbeit gegen Cyberkriminalität

Die großangelegte Aktion der Strafverfolgung umfasste die Zusammenarbeit von Europol, mehreren anderen amerikanischen und europäischen Technologieunternehmen sowie einer japanischen Organisation. Dieser Ansatz zur Bekämpfung von Cyberkriminalität stützt sich auf die umfassende Reichweite von Softwareunternehmen in der globalen Wirtschaft und hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.

„Dies ist Teil einer umfassenderen Strafverfolgungsuntersuchung gegen die Gruppe hinter Lumma. Wir hoffen, dass dies auch das Vertrauen innerhalb des Ökosystems selbst untergräbt“, sagte Leatherman während einer Pressekonferenz am Mittwoch.