Schockierende Testergebnisse: PFAS vergiften unser Getreide!

Österreich - Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen, hat sich in Bezug auf aktuelle Testergebnisse von Global2000 und AK Oberösterreich über die Belastung von Getreideprodukten mit Ewigkeitschemikalien, den sogenannten PFAS, äußerst besorgt gezeigt. Laut den Untersuchungen sind alle 48 getesteten Proben, darunter Kekse, Mehl, Nudeln und Körner, belastet. Die Werte liegen im Durchschnitt über 100-mal höher als in Grund- oder Leitungswasser und sogar 400-mal höher als in Regenwasser. Diese alarmierenden Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit dringender Maßnahmen.
Voglauer appelliert an Landwirtschaftsminister Totschnig, Maßnahmen gegen den Einsatz von PFAS-Pestiziden zu ergreifen. Sie weist darauf hin, dass Bio-Produkte in den Tests weniger belastet sind als konventionelle Produkte. Besonders besorgniserregend ist das Pestizid-Abbauprodukt TFA, das nicht nur in der Umwelt verbleibt, sondern auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Deutsche Behörden haben TFA inzwischen in eine höhere Gefahrenklasse eingestuft und es als fortpflanzungsgefährdend kategorisiert. Der Gebrauch von PFAS und TFA, auch in Österreich, könnte weitreichende Konsequenzen für die öffentliche Gesundheit haben.
Gefahren von PFAS
PFAS, die für ihre extreme Stabilität und Langlebigkeit bekannt sind, können Wasser und Boden verschmutzen und reichern sich im Körper von Mensch und Tier an. Die Gesundheitsrisiken sind alarmierend: Sie können die Impfungswirkung verringern, die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, zu erhöhten Cholesterinwerten führen, das Risiko für Diabetes erhöhen und sogar die Gefahr von Krebserkrankungen steigern. Diese Chemikalien sind biologisch nicht abbaubar und gelangen über verschiedene Wege in den menschlichen Körper, wie beispielsweise durch kontaminierte Lebensmittel, Trinkwasser und sogar über die Muttermilch bei Säuglingen. Eine Studie zeigt, dass fast alle Menschen PFAS im Blut haben, was auf die weitreichende Verbreitung dieser Schadstoffe hinweist. Besonders besorgniserregend ist, dass bei bis zu einem Viertel von Jugendlichen die PFAS-Konzentration im Blut so hoch war, dass gesundheitliche Wirkungen nicht ausgeschlossen werden können.
Die Bundesregierung wird aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen und ein umfassendes Verbot von PFAS in der EU zu unterstützen. Ein entsprechender Antrag zur Einführung einer Transparenzdatenbank über den Einsatz von PFAS-Pestiziden wurde jedoch im April im Landwirtschaftsausschuss vertagt. Voglauer fordert zudem ein Sondermessprogramm zu TFA-Rückständen in Lebensmitteln von Gesundheitsministerin Schumann.
Dringender Handlungsbedarf
Die derzeitige Debatte um PFAS wird durch den Dupont-Skandal in den USA zusätzlich angeheizt. Dieser Vorfall hat das öffentliche Interesse an den Gefahren dieser Chemikalien massiv gesteigert. In Deutschland haben über 1.000 Kinder nachweislich PFAS im Blut. Dies zeigt den dringenden Bedarf an einer Regulierung und Beschränkung von PFAS-Produkten, insbesondere angesichts der Tatsache, dass viele Verbraucher kaum Einfluss auf ihre Exposition gegenüber diesen Chemikalien nehmen können. Die Verwendung von PFAS ist vielfältig – von antihaftbeschichtetem Kochgeschirr über fleckgeschützte Textilien bis hin zu Wasser abweisenden Verpackungen.
Die Europäische Kommission hat bereits Höchstgehalte für bestimmte PFAS in Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch und Eiern festgelegt. Dennoch kann der Schutz vor diesen gesundheitsschädlichen Chemikalien verbessert werden. Verbraucher sind aufgefordert, ihre Exposition zu minimieren, indem sie auf PFAS-haltige Produkte verzichten und Rücksprache mit Herstellern halten. Die Situation ist dramatisch, und Maßnahmen sind dringend erforderlich, um die Gesundheit der Bevölkerung und der Umwelt zu schützen.
Um weitere Informationen zu PFAS und ihren Auswirkungen zu erhalten, können interessierte Leser die Berichte auf OTS, Verbraucherzentrale und VZH nachlesen.
Details | |
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Vorfall | Verschmutzung |
Ursache | PFAS-Pestizide |
Ort | Österreich |
Quellen |