Neues Sozialprogramm gefordert: Caritas warnt vor Sparpolitik!

Wien, Österreich - Wien/Köln, 08.01.2025 (KAP) – Angesichts der bevorstehenden Regierungsbildung unter der Führung der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) fordert die Präsidentin der Caritas Österreich, Nora Tödtling-Musenbichler, eine klare Fokussierung auf soziale Themen. In einem Gespräch mit dem Kölner Radiosender domradio.de betonte sie, wie wichtig es ist, dass die neue Bundesregierung umgehend die aktuellen Herausforderungen angeht, um den Menschen Hoffnung und Zuversicht zu geben. „Ohne einen tragfähigen Sozialstaat können wir es uns nicht leisten, uns zurückzulehnen. Schnelle und nachhaltige Reformen sind dringend notwendig“, sagte sie. Besonders im Gesundheits- und Bildungsbereich müssen Prioritäten gesetzt werden, betonte Tödtling-Musenbichler.

„Wir sehen bereits, dass wir bei der Pflege und im Gesundheitssektor dringend Handlungsbedarf haben. Auch im Bildungswesen müssen rasche Maßnahmen ergriffen werden“, so die Caritas-Präsidentin weiter. Sie warnt vor Sparpaketen, die die Ärmsten der Gesellschaft belasten könnten, und appelliert an die künftige Regierung, grundlegende Menschenrechte und die Prinzipien der Genfer Flüchtlingskonvention zu achten. „Wir müssen sicherstellen, dass kein Schutzbedürftiger zurückgelassen wird“, drängt sie. Auch in der aktuellen politischen Lage sei die Caritas bereit, konstruktiv zu arbeiten und Lösungen zu finden, wie sie anmerkte, „wir sind eine Lösungsbringerin und werden gemeinsam mit der Regierung um Lösungen ringen.“

Herausforderungen unter neuer Führung

Nora Tödtling-Musenbichler sieht auch die wirtschaftliche Situation in Österreich und Europa sowie internationale Krisen als dringende Gründe, warum die kommende Regierung schnell handeln muss. In Bezug auf die mögliche Regierung unter Herbert Kickl – dem Chef der FPÖ, der als populistischer Politiker gilt – äußerte sie Bedenken: „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass es nicht zu einer politischen Agenda kommt, die nur populistischen Zielen dient.“ Sie appellierte an die neue Regierung, eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft einzunehmen, damit der soziale Zusammenhalt gestärkt wird und alle Menschen in den Fokus rücken.

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Vorfall Regierungsbildung
Ort Wien, Österreich
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