Wolford in der Krise: Dringende Kapitalerhöhung nach Millionenverlust!

Bregenz, Österreich - Wolford, das Bregenzer Textilunternehmen, befindet sich in einer ernsten finanziellen Krise und plant eine umfassende Kapitalerhöhung. Das Grundkapital soll von 46,3 Millionen auf bis zu 87,3 Millionen Euro fast verdoppelt werden. Diese Maßnahme ist notwendig, um die langfristige Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern, das seit Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpft. Vor allem die jüngsten Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2024 zeigen einen besorgniserregenden Rückgang: Der Umsatz ist um 30 Prozent auf 88,37 Millionen Euro gefallen, während der Verlust von 30,8 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 51,7 Millionen Euro im Jahr 2024 gestiegen ist. Dies geht aus einem Bericht von vol.at hervor.
Die Kapitalerhöhung soll zwischen dem 22. Mai und 5. Juni 2025 stattfinden und umfasst die Ausgabe von bis zu 8,5 Millionen neuen Aktien zu einem Preis von je 4,80 Euro. Der Vorstand hat die Bezugsfrist am Montag festgelegt, und bereits bei der Hauptversammlung im Dezember 2024 hatten die Aktionäre der Erhöhung des Grundkapitals zugestimmt. Diese drastischen Maßnahmen sind notwendig geworden, da Ende Dezember 2024 das Eigenkapital mit minus 88,4 Millionen Euro und einer Eigenkapitalquote von minus 89,9 Prozent belastet war.
Die Ursachen der finanziellen Schwierigkeiten
Wolford sieht sich Herausforderungen durch nachlassende Nachfrage im Luxussegment, makroökonomische Unsicherheiten sowie logistische Störungen gegenüber. Diese äußeren Faktoren haben die ohnehin schon angespannte Situation verschärft und zu betrieblichen und organisatorischen Störungen in verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette geführt. Liquiditätsprobleme wurden teilweise durch Kredite des Mehrheitsaktionärs, Fosun Fashion Group Wisdom, in Höhe von 29,05 Millionen Euro gemildert. Dieser hält 61 Prozent der Anteile, während der deutsche Privatinvestor Ralph Bartel rund 30 Prozent besitzt und Wolford AG weniger als 1 Prozent der Aktien besitzt.
Die Börsennotierung des Unternehmens zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen ebenfalls negativ, am Montag musste Wolford einen Kursverlust von 5,71 Prozent an der Wiener Börse hinnehmen. Die Marktlage ist für die Textilindustrie insgesamt herausfordernd, wie eine Analyse von Mordor Intelligence zeigt. Der Markt erlebte im Jahr 2020 einen dramatischen Rückgang durch die COVID-19-Pandemie und hat sich nur langsam erholt.
Die Perspektiven für die Zukunft
Für Wolford stehen die Zeichen derzeit nicht auf Profitabilität. Im laufenden Geschäftsjahr wird keine positive Entwicklung beim operativen Ergebnis (EBIT) erwartet. Der Fokus des Unternehmens konzentriert sich auf die Wiederherstellung des operativen Geschäfts sowie Effizienzsteigerungen. Analysten betonen jedoch die langfristigen Wachstumstrends in der globalen Textilindustrie, die bis 2029 wachsen soll, mit einer geschätzten Marktgröße von über 920 Milliarden USD.
Wolford bleibt angesichts dieser Umstände unter Druck, muss jedoch möglicherweise auf eine positive Umgestaltung seiner Geschäftsstrategie hoffen, um aus dieser tiefen Krise herauszukommen. Aktuell bleibt abzuwarten, ob die geplante Kapitalerhöhung das gewünschte Ergebnis bringen kann.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | wirtschaftliche Schwierigkeiten, Umsatzrückgang, Negatives Eigenkapital, Liquiditätsprobleme |
Ort | Bregenz, Österreich |
Quellen |