Österreicher zeigen große Skepsis gegenüber Künstlicher Intelligenz!

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 73% der Österreicher wenig über KI wissen. Experten fordern digitale Kompetenzoffensive.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 73% der Österreicher wenig über KI wissen. Experten fordern digitale Kompetenzoffensive.

Österreich - In einer aktuellen Umfrage der Statistik Austria zeigt sich, dass eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung in Österreich skeptisch gegenüber Künstlicher Intelligenz (KI) eingestellt ist. Laut den Ergebnissen haben 73% der Befragten entweder wenig oder gar kein Wissen über KI. Diese Erkenntnisse werfen Fragen zur digitalen Kompetenz in der Gesellschaft auf und verdeutlichen, dass es an umfassenden Informations- und Bildungsangeboten fehlen könnte.

Zusätzlich äußern 46% der Befragten eine eher negative Haltung gegenüber der zunehmenden Nutzung von KI. Nur 43% sehen KI als nützlich für ihren Beruf, was auf ein gespaltenes Bild in der Erwerbsbevölkerung hindeutet. Lediglich 5% der Befragten geben an, ein sehr hohes Wissen über KI zu besitzen, während 22% sich als gut informiert einschätzen. Ein erheblicher Teil – 46% – berichtet von wenig Wissen, und 23% haben sehr wenig Ahnung, was die Technologie angeht.

Demographische Unterschiede in der Wahrnehmung

Die Befragung zeigt auch, dass demografische Faktoren einen Einfluss auf die Einstellung zur KI haben. So korreliert eine höhere Bildung mit einer positiveren Bewertung der KI-Nutzung. Personen mit Matura besitzen eine 1,5-fach höhere Wahrscheinlichkeit, KI positiv zu beurteilen. Hochschulabsolventen sind sogar fast dreimal höher positiv eingestellt im Vergleich zu Pflichtschülern. Die jüngere Generation ist ebenfalls optimistischer: 16- bis 24-Jährige sind den Resultaten zufolge am positivsten gegenüber KI eingestellt, während die Zustimmung mit steigendem Alter sinkt.

Ein weiterer interessanter Punkt ist die Geschlechterverteilung in der Wahrnehmung von KI. Frauen beurteilen die Anwendung von KI in der Gesellschaft um ein Drittel negativer als Männer. Vor diesem Hintergrund wurde die Initiative „SheGoes AI“ ins Leben gerufen, um den Anteil von Frauen im KI-Sektor zu erhöhen.

Berufliche Auswirkungen und Nutzungshürden

Die Umfrage deckt auch die gespaltenen Meinungen unter Erwerbstätigen auf: 11% finden KI sehr nützlich, während 32% sie als eher nützlich einschätzen. Fast ein Viertel der Befragten (23%) sieht in KI eher keine Nützlichkeit. Was die Bedenken betrifft, äußern sich nur 13% der Erwerbstätigen besorgt über mögliche Jobverluste durch KI, wobei 3% sehr besorgt und 10% eher besorgt sind.

Ein weiterer Grund für die geringe Nutzung von generativen KI-Tools ist laut den Befragten das Fehlen eines wahrgenommenen Bedarfs. 90% der Nichtnutzer geben an, dass sie keinen Bedarf sehen, während 50% Datenschutz- und Privatsphärebedenken haben. Diese Ergebnisse stehen im Kontrast zu der Erkenntnis, dass in Deutschland 75% der Befragten ein breites Spektrum an Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien als wichtig erachten, wie aus einer Studie des Bundesfamilienministeriums hervorgeht. Diese Strategien zur Verbesserung der Digital- und Medienkompetenz sind ein zentraler Baustein auf dem Weg zu einer digital versierteren Gesellschaft.

Die Studie aus Deutschland mit dem Titel „Kompass: Künstliche Intelligenz und Kompetenz 2023“ zielt darauf ab, die Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien und KI zu untersuchen und passgenaue Unterstützungsangebote zu entwickeln. Die Befragung ist Teil der Digitalstrategie Deutschlands und zeigt wichtige Fortschritte sowie bestehende Hürden auf dem Weg zu einer umfassenden digitalen Gesellschaft. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die angestrebten Maßnahmen zur Stärkung der digitalen Kompetenz auch in Österreich Anwendung finden werden.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Österreich
Quellen