Radfahren zur Arbeit: Kärnten im Aufbruch zu kürzeren Wegen!

Der VCÖ beleuchtet das Potenzial fürs Radfahren zur Arbeit in Kärnten: nahezu 50% der Beschäftigten haben kurze Arbeitswege.
Der VCÖ beleuchtet das Potenzial fürs Radfahren zur Arbeit in Kärnten: nahezu 50% der Beschäftigten haben kurze Arbeitswege.

Kärnten, Österreich - In Kärnten bietet die aktuelle Mobilitätssituation großes Potenzial zur Förderung des Radfahrens. Laut dem VCÖ haben fast die Hälfte der Beschäftigten dort einen Arbeitsweg von weniger als 10 Kilometern. Dies sind mehr als 108.400 Personen, von denen 68.400 sogar weniger als 5 km zurücklegen. Im Vergleich dazu haben nur 45.000 Personen einen langen Arbeitsweg von mehr als 40 km. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Großteil der Pendler von der Möglichkeit profitieren könnte, das Rad für den Arbeitsweg zu nutzen. Gailtal Journal berichtet, dass ein entsprechendes Mobilitätsmanagement und das Jobrad-Modell von Unternehmen als eine bietende Unterstützung für den Umstieg auf das Fahrrad dienen können.

Die VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky hebt hervor, dass die bestehende Radinfrastruktur einen entscheidenden Faktor für die Erhöhung des Radverkehrsanteils darstellt. Gute Bedingungen für Radfahrerinnen und Radfahrer sind unerlässlich, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Baulich getrennte Radwege sowie Tempo 30-Zonen können das Unfallrisiko signifikant senken und somit die Bereitschaft erhöhen, das Rad für den Arbeitsweg zu nutzen. Derzeit liegt der Radverkehrsanteil in Kärnten bei 4%, während in Vorarlberg dieser Anteil bei 22% liegt. VCÖ Faktenblatt erläutert, dass Investitionen in die Radinfrastruktur sehr wirtschaftlich sind: Eine Investition von einem Euro bringt einen Nutzen von fünf Euro.

Jobrad-Modell und dessen Vorteile

Das Jobrad-Modell ermutigt Beschäftigte, ökologisch nachhaltige Transportmittel zu nutzen. Arbeitgeber können dadurch von steuerlichen Vorteilen und finanziellen Förderungen profitieren, wie BM für Mobilität feststellt. Unternehmen sind in der Lage, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alltagstaugliche Fahrräder bereitzustellen, die sowohl dienstlich als auch privat genutzt werden können. Dies kann in Form von gegen eine monatliche Gebühr nutzbaren Fahrrädern oder als kostenlose Dienstleistung geschehen.

Zusätzlich wird den Arbeitgebern empfohlen, sichere Radabstellplätze zu schaffen, Radfahrwettbewerbe zu organisieren und kostenloses Radservice anzubieten. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die steuerliche Begünstigung des Dienstradleasings, welche nicht nur die Parkplatzsituation verbessert, sondern auch die Gesundheit der Angestellten fördert und dadurch die Anzahl der Krankenstandstage reduziert.

Ziele und Herausforderungen der Radverkehrsplanung

Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, den Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2024 von derzeit 7% auf 14% zu erhöhen. Diese ambitionierten Ziele können jedoch nur mit einer entsprechenden Radinfrastruktur erreicht werden. Aktuell umfasst das Radwegenetz in Österreich etwa 11.000 km. Dennoch wird betont, dass die Gemeinden und Städte die Verantwortung für die Planung, den Bau und die Instandhaltung der Radwege tragen. Ein Mangel an Finanzmitteln und Planungskompetenz könnte kleinere Gemeinden jedoch vor Herausforderungen stellen, wie aus dem VCÖ Faktenblatt hervorgeht.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Ausbau der Radinfrastruktur eine erstrangige Bedeutung hat, um den Pendelverkehr nachhaltig zu gestalten. Der VCÖ-Mobilitätspreis, der 2025 unter dem Motto „Mobilitätsmanagement“ ausgeschrieben wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung, um Unternehmen in ihren Bemühungen zu unterstützen, Fahrradfahren als attraktive Option für den Arbeitsweg zu fördern.

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Ort Kärnten, Österreich
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