Weststrecke nach Hochwasserschaden: Züge ab Freitag wieder schnell!

Ab 5. Juni 2025 wieder direkte Zugverbindung zwischen Wien und St. Pölten nach Hochwasserschäden und umfangreichen Renovierungen.
Ab 5. Juni 2025 wieder direkte Zugverbindung zwischen Wien und St. Pölten nach Hochwasserschäden und umfangreichen Renovierungen.

Tullnerfeld, Österreich - Ab Freitag, dem 6. Juni 2025, wird die Fahrt zwischen St. Pölten und Wien wieder in nur 30 Minuten möglich sein. Die Gleise können dank umfangreicher Renovierungsarbeiten nun wieder mit Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h befahren werden. Diese Wiedereröffnung ist nach einer drei Monate dauernden Sperre der Strecke, die durch Hochwasser im September 2024 verursacht wurde, von großer Bedeutung für den Verkehr in der Region. Dies berichtet noen.at.

Die Strecke war nach einer Wiedereröffnung im Dezember 2024 erneut im Mai aufgrund notwendiger Reparaturarbeiten gesperrt worden. Der Fern- und Güterverkehr wurde in dieser Zeit über die alte Weststrecke und die Verbindungsbahn umgeleitet. Die Renovierungsarbeiten umfassen den Atzenbrugger Tunnel, wo provisorische Reparaturen durch langlebige Bauteile ersetzt wurden. Zudem wurde ein mobiler Hochwasserschutz im Atzenbrugger Tunnel installiert.

Schäden durch Hochwasser

Der Bahnhof Tullnerfeld wurde bei Hochwasser stark überflutet, was die Bahn und deren Infrastruktur nachhaltig schädigte. Es wurden alle elektrischen Leitungen und Verteiler in höhere Lagen verlegt, um zukünftigen Überschwemmungen besser standhalten zu können. Der Gesamtschaden für die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wird auf knapp unter 100 Millionen Euro geschätzt. Um diese Kosten zu decken, plant die ÖBB, das Land Niederösterreich zu verklagen, da Fragen zur Planung des Hochwasserschutzes aufgeworfen wurden. Diese Entscheidung steht allerdings noch aus, berichtet profil.at.

Schwere Schäden am Bahnhof und entlang der Strecke sind das Ergebnis eines extremen Hochwassers, das vor einem Monat zahlreiche Haushalte und Flächen verwüstete. Während Aufräumarbeiten laufen, ist der Betrieb am Bahnhof stark eingeschränkt. Pendler warten oft vergeblich auf Busse, da die Bahnverbindungen vorübergehend nicht zur Verfügung stehen.

Planung und Sanierung von Hochwasserschutzmaßnahmen

Die Planungen für den Hochwasserschutz in der Region zeigen Mängel auf. Der Perschling-Hochwasserdamm wurde als ausreichend erachtet, erwies sich jedoch als unzureichend und hat nicht gehalten. Das Gutachten aus den 1990er Jahren legt nahe, dass bei der Planung eine tiefere Auseinandersetzung mit Hochwassergefahren notwendig gewesen wäre. Die Mängel am Damm sind seit 27 Jahren bekannt, und die Dringlichkeit einer Sanierung besteht bereits seit 1997. Die Kosten für die Sanierung, die im Frühling beginnen sollen, betragen etwa 28 Millionen Euro, doch das Projekt wird durch Naturschutzauflagen und fehlende Gelder verzögert.

Diese Problematik ist Teil eines größeren Problems, bei dem die Folgen der Klimakrise in Deutschland und Österreich immer deutlicher werden. Wetterextreme, wie sie in diesem Jahr zu beobachten sind, erfordern wirksame Maßnahmen zur Anpassung und Vorsorge für die Zukunft. So wird auch in der deutschen Gesetzgebung ein umfassender Rahmen zur Klimaanpassung gefordert, der die Gemeinden dazu verpflichtet, entsprechende Konzepte zu entwickeln (bmuv.de).

Für die Bahnnutzer wird der Verkehr am 15. Dezember wieder aufgenommen, während der ÖBB aufgrund der geplanten Sanierungsmaßnahme eine vierwöchige Sperre im Jahr 2025 in Aussicht steht. Die Entwicklungen um den Hochwasserschutz und die damit verbundenen baulichen Mängel bleiben somit ein zentrales Thema in der Region.

Details
Vorfall Hochwasser
Ursache Klimakrise
Ort Tullnerfeld, Österreich
Schaden in € 100.000.000
Quellen