Polen macht russischen Geheimdienst für Brandanschlag auf Kaufhaus verantwortlich

Polen macht russischen Geheimdienst für den verheerenden Brand eines Warenhauses in Warschau verantwortlich. Der Vorfall wird als Teil einer koordinierten Sabotagekampagne angesehen.
Polen macht russischen Geheimdienst für den verheerenden Brand eines Warenhauses in Warschau verantwortlich. Der Vorfall wird als Teil einer koordinierten Sabotagekampagne angesehen.

WARSCHAU, Polen – Ein massives Feuer, das im letzten Jahr ein großes Einkaufszentrum in Warschau zerstörte, wurde laut polnischen Behörden auf Anordnung russischer Geheimdienste gelegt. Dies wurde am Sonntag, dem Vorabend des einjährigen Jahrestages des Brandes, bekannt gegeben.

Details zum verheerenden Brand

Das Feuer brach am 12. Mai 2024 im Einkaufszentrum Marywilska 44 aus, das rund 1.400 Geschäfte und Dienstleistungsstellen beherbergte. Viele der Händler stammten aus Vietnam, und der Vorfall traf die vietnamesische Gemeinde in Warschau besonders hart.

Ermittlungen und Festnahmen

„Wir wissen jetzt mit Sicherheit, dass das massive Feuer in Marywilska das Ergebnis eines von russischen Diensten in Auftrag gegebenen Brandstiftung war“, erklärte Ministerpräsident Donald Tusk auf der Plattform X. „Die Aktionen wurden von einer Person, die in Russland lebt, koordiniert. Einige der Täter befinden sich bereits in Haft, andere wurden identifiziert und werden gesucht. Wir werden sie alle fangen!“

Koordinierte Sabotageakte

In einer gemeinsamen Erklärung betonten Justizminister Adam Bodnar und Innenminister Tomasz Siemoniak, dass das Feuer am 12. Mai 2024 1.400 Geschäfte und Dienstleistungen verwüstete. Die Behörden untersuchen den Vorfall seit einem Jahr, unterstützt von der Polizei und der Agentur für Innere Sicherheit.

Zusammenarbeit mit internationalen Partnern

Die Behörden berichteten, dass die Brandstiftung Teil einer koordinierten Sabotagekampagne war, die aus Russland geleitet wurde. Einige der Täter sind in Gewahrsam, während andere identifiziert wurden und noch gesucht werden. Die polnischen Behörden arbeiten auch mit Litauen zusammen, wo einige Verdächtige angeblich ähnliche Aktivitäten durchgeführt haben.

Umfangreiche Ermittlungen

Die Ermittlungen umfassten 121 Tage von Ortseinsätzen und die Arbeit von 55 Staatsanwälten sowie 100 Polizeibeamten. Mehr als 70 Zeugen und über 500 Opfer wurden befragt.

Entschlossenheit der Behörden

„Wir sind entschlossen, die Verantwortlichen für diese schändlichen Sabotageakte zur Rechenschaft zu ziehen“, so die Minister weiter.

Steigende Sorgen in Europa

Die Bekanntgabe erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Bedenken in Europa hinsichtlich russischer Versuche, die Region durch verdeckte Operationen zu destabilisieren. Russland hat in der Vergangenheit die Vorwürfe, es orchestrierte Brandstiftungen und Sabotageaktionen in Europa, zurückgewiesen.

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