Österreich rüstet auf: Cybercrime-Trainingscenter im ganzen Land!

Klagenfurt, Österreich - Internetkriminalität stellt eine bedeutende Sicherheitsherausforderung für Österreich dar. Im Rahmen der laufenden Kriminaldienstreform werden Cybercrime-Trainings-Center (CCTC) in allen Bundesländern eingerichtet, um den Herausforderungen der Cybercrime-Bekämpfung besser begegnen zu können. Innenminister Gerhard Karner hebt die entscheidende Rolle der CCTC hervor und betont, dass diese Einrichtungen darauf abzielen, Polizistinnen und Polizisten gezielt auf die Anforderungen im Bereich Cybercrime vorzubereiten.
Das CCTC umfasst eine Fläche von 165 Quadratmetern und ist mit modernen Schulungsräumen sowie einem Szenarien-Raum ausgestattet, der zur Nutzung digitaler Tatorte für Einsatztrainings dient. Diese Einrichtungen sollen die IT-Forensik und Cybercrime-Ermittlungen der Polizei verbessern. Der Szenarien-Raum dient darüber hinaus der Ausbildung von Datenspürhunden. Aktuell besteht das Stammpersonal des CCTC aus zwei Personen und wird von 13 nebenamtlichen Trainern unterstützt.
Struktur und Ausbildung im Cybercrime-Trainings-Center
Die Ausbildung im CCTC gliedert sich in eine Basisausbildung und eine Spezialausbildung für Fachleute. Die Basisausbildung besteht aus sieben Modulen, die insgesamt 32 Unterrichtseinheiten umfassen. Praktische Übungen, wie die Sicherstellung von Computern und die Überprüfung von Krypto-Adressen, sind ebenfalls Teil des Programms. Die Spezialausbildung richtet sich insbesondere an Spezialisten der Landeskriminalämter und der Kriminalassistenzdienststellen, die sich intensiver mit IT-Forensik beschäftigen.
Seit der Eröffnung des ersten CCTC in Oberösterreich am 14. Juni 2024, haben bereits 33 Kriminalassistenzdienststellen bundesweit ihre Arbeit aufgenommen. In Kärnten wurden vier Kriminalassistenzdienststellen eingerichtet, während die Kriminalassistenzdienststelle in Villach in Kürze starten wird. Der Ansatz, 38 Regionen in ganz Österreich zu bilden, ermöglicht es, Spezialisten in Prävention, Tatortarbeit und Cyberkriminalität näher zu den Menschen zu bringen.
Die steigende Relevanz von Cybercrime
Cybercrime nimmt weltweit einen besorgniserregenden Anstieg, was zu einer wachsenden Herausforderung für Strafverfolgungsbehörden führt. In Deutschland und Österreich ist die Entwicklung der Cyberkriminalität ein zentrales Thema. Cybercrime umfasst Straftaten gegen das Internet und die dazugehörigen informationstechnischen Systeme. Die digitale Spuren sind für Ermittlungen von großer Bedeutung. Daher ist der Bedarf an qualifizierten Ermittlungsbeamten, die sich mit IT-Forensik auskennen, enorm gewachsen.
Um diesem Bedarf zu begegnen, wurde ein berufsbegleitender Fernstudiengang in IT-Forensik/Cybercrime eingeführt. Dieser Studiengang bietet spezifische Module, die den Teilnehmern die benötigten Kenntnisse vermitteln, um selbstständig als Ermittler im Bereich Cybercrime zu arbeiten. Die Ausbildung soll zudem sicherstellen, dass Absolventen in der Lage sind, die technischen Herausforderungen, die mit Cyberkriminalität verbunden sind, adäquat zu bewältigen.
Die Errichtung der CCTC in Österreich ist einem Pilotprojekt geschuldet, das im August 2023 ins Leben gerufen wurde. Die umfassende Fortbildung, die sowohl theoretische als auch praktische Aspekte abdeckt, zielt darauf ab, die Fähigkeiten der Polizeikräfte zu schärfen und die Bekämpfung von Cybercrime nachhaltig zu verbessern. Mit dieser Initiative wird ein entscheidender Schritt unternommen, um die Sicherheit im digitalen Raum zu erhöhen und Strafverfolgungsbehörden besser auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es auf den Seiten des Gailtal Journal, des Bundesministeriums für Inneres und der Hochschule Mittweida unter IT-Forensik/Cybercrime.
Details | |
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Vorfall | Cyberkriminalität |
Ort | Klagenfurt, Österreich |
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