Lohngerechtigkeit in Österreich: Frauen verdienen noch immer zu wenig!

Salzburg, Österreich - Am 13. Februar 2025 wird der Equal Pay Day begangen, ein alarmierendes Datum, das zeigt, dass Frauen bis zu diesem Tag im Jahr 2023 für ihre Arbeit ohne Lohn arbeiten mussten, verglichen mit dem Einkommen männlicher Kollegen. Laut aktuellen Statistiken verdienen Frauen in Österreich im Median 12,2 Prozent weniger als Männer, wobei die Kluft in Salzburg mit 14,8 Prozent noch ausgeprägter ist. Diese Ungerechtigkeit wird als besorgniserregend betrachtet, da die Lohnschere hierzulande zu den größten in Europa zählt. Wie ORF Salzburg berichtet, gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Bundesländern, wobei Wien mit einer Lohnschere von 4,3 Prozent im Vergleich zu Vorarlberg mit 20,0 Prozent als positives Beispiel hervorsticht.

Forderungen nach gerechterer Bezahlung

Die ungleiche Bezahlung wird oft mit der Arbeitsmarktstruktur und der fehlenden Kinderbetreuung in Verbindung gebracht. Brigitte Schels, Arbeitsmarktsoziologin an der Universität Salzburg, erklärt, dass fehlende Betreuungsplätze für Kinder Frauen oft dazu zwingt, ihre Erwerbstätigkeit zu unterbrechen. Damit sind nicht nur die Lebensentwürfe der Frauen betroffen, sondern auch die finanziellen Zukunftsperspektiven. Um die Lohnschere zu schließen, sollten laut den Experten Maßnahmen wie eine gerechtere Verteilung von Kinderbetreuungszeiten zwischen Männern und Frauen und die Förderung von Lohntransparenz ergriffen werden. Die SN berichtete über diverse Initiativen, die eine Erhöhung der Löhne und bessere Rahmenbedingungen für Frauen in der Arbeitswelt fordern.

Die unzureichende Gleichstellung der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt ist nicht nur ein nationales Problem, sondern betrifft auch die gesamte EU, wo Österreich mit einer Lohnlücke von 18,4 Prozent an zweiter Stelle steht. Politische Vertreter fordern eindringlich Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Diskriminierung, darunter den flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung und die Einführung von Sanktionen für Unternehmen, die gegen Lohntransparenz verstoßen. Denn jede Stunde, die Frauen für die gleichen Tätigkeiten weniger bezahlt werden, ist eine Stunde, die für die Schaffung von Chancengleichheit und die Aufwertung von Frauenberufen verloren geht.

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Vorfall Sonstiges
Ort Salzburg, Österreich
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