Iranischer Außenminister: Atomwaffen sind inakzeptabel – Was jetzt?

Iran, USA und Atomgespräche: Araqchi beschreibt Atomwaffen als "inakzeptabel". Verhandlungen in Rom und aktuelle Entwicklungen.
Iran, USA und Atomgespräche: Araqchi beschreibt Atomwaffen als "inakzeptabel". Verhandlungen in Rom und aktuelle Entwicklungen.

Vienna, Österreich - In einer aktuellen Fernsehansprache hat der iranische Außenminister Abbas Araqchi am 31. Mai 2025 erklärt, dass Atomwaffen für Iran „inakzeptabel“ seien. Dies geschah im Kontext der laufenden Verhandlungen zwischen Iran und den USA über ein neues Atomabkommen, die seit April 2025 stattfinden. Diese Gespräche werden unter Vermittlung des Oman geführt und wurden in der fünften Runde als „konstruktiv“ beschrieben, während ein weiteres Treffen in Aussicht steht, ohne jedoch ein konkretes Datum zu benennen. Die USA fordern in diesen Verhandlungen den vollständigen Verzicht des Iran auf Urananreicherung, was Teheran ablehnt und stattdessen auf sein Recht auf Nuklearkapazitäten zur zivilen Nutzung verweist, vienna.at berichtet.

Die jüngste Runde der Verhandlungen in Rom hat vor dem Hintergrund einer intensiven Auseinandersetzung um die iranische Urananreicherung stattgefunden. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat Iran seine Produktion von hochangereichertem Uran bereits verdreifacht. Es wird angeführt, dass für eine Atombombe eine Anreicherung auf mindestens 80 Prozent erforderlich ist; Iran hingegen erreicht eine Anreicherung von bis zu 60 Prozent in seinen Produktionsstätten Natans und Fordow. Diese Erhöhung des Uranbestands ist von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA scharf verurteilt worden, da sie erhebliche Risiken birgt und keine glaubwürdige zivile Rechtfertigung hat, so tagesschau.de.

Spannungen und diplomatische Bemühungen

Nach den Entwicklungen in der Urananreicherung wächst die Besorgnis sowohl in der internationalen Gemeinschaft als auch innerhalb des Iran. Die EU äußerte bereits im März 2025 „zutiefst besorgt“ über eine Ausweitung des iranischen Nuklearprogramms, was durch einen Bericht des österreichischen Verfassungsschutzes untermauert wird. Darin wird festgestellt, dass das iranische Atomprogramm bereits „weit fortgeschritten“ sei und die Staatsführung „unantastbar machen“ könnte. Iran reagierte auf diesen Bericht mit den Vorwürfen der „medialen Stimmungsmache“, wobei es gleichzeitig den Anstieg der Uranproduktion dementiert und die IAEA-Berichte als „nichts Neues“ bezeichnet hat.

Die besorgniserregende Situation wird zusätzlich durch die geopolitischen Spannungen in der Region kompliziert. Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen von 2015 unter Präsident Trump erklärte Iran, sich nicht mehr an die vereinbarten Bedingungen gebunden zu fühlen. Seitdem läuft nach internationaler Einschätzung die Arbeit an Nuklearwaffen im Iran auf Hochtouren. In einem angespannten regionalen Kontext sind vom Iran unterstützte Kräfte mehrfach gegen US-Militärs im Irak und Syrien vorgegangen, was die Gefahr eines regionalen Konflikts erhöht, wie tagesschau.de analysiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verhandlungen zwischen Iran und den USA von tiefen Gräben geprägt sind. Araqchi äußerte kürzlich seine Zweifel, ob ein Abkommen mit den USA „unmittelbar bevorsteht“. Während die USA keine Anreicherungskapazität für Iran akzeptieren können, hat der Iran die Anreicherung als „nicht verhandelbar“ deklariert und fordert den Wegfall aller Sanktionen. Diese festgefahrene Situation macht eine diplomatische Lösung äußerst schwierig, vor allem vor dem Hintergrund der aggressive Militärpolitik Irans und der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten.

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Vorfall Sonstiges
Ort Vienna, Österreich
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