Frauen im Widerstand: Gegen Gender-Apartheid in Afghanistan kämpfen!

Afghanische Frauen fordern Anerkennung von Gender Apartheid. Tagung in Wien thematisiert die drängende Lage und Bildungsbarrieren.
Afghanische Frauen fordern Anerkennung von Gender Apartheid. Tagung in Wien thematisiert die drängende Lage und Bildungsbarrieren.

Kabul, Afghanistan - Der 22. Mai 2025 ist ein markanter Tag in der Auseinandersetzung um die Menschenrechte in Afghanistan. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat sich die Situation für Frauen und Mädchen dramatisch verschlechtert. Die Taliban haben ein System der gezielten Unterdrückung implementiert, das von den Vereinten Nationen als Gender-Apartheid bezeichnet wird. Afghanische Frauen haben begonnen, Kampagnen zu starten, um diese Unterdrückung international anerkennen zu lassen. Tahmina Salik, eine prominente Sprecherin des Danish Afghan Women Diaspora Forum, wird im Rahmen einer Tagung im Wiener Rathaus am 23. und 24. Mai über die Situation berichten und zugleich auf die Hoffnung in der afghanischen Jugend hinweisen, die sich für eine bessere Zukunft einsetzen will.

Salik erläutert, dass die Proteste der Frauen von den Taliban brutal unterdrückt wurden, betont jedoch den ungebrochenen Willen der jüngeren Generation, für ihre Rechte zu kämpfen. Ein Policy Brief des VIDC Global Dialogue thematisiert die Unterdrückung von Frauen und Mädchen und fordert die internationale Gemeinschaft auf, Gender-Apartheid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuerkennen. VIDC-Direktorin Sybille Straubinger beschreibt die gegenwärtige Lage in Afghanistan als beispiellosen Zivilisationsbruch.

Die Auswirkungen der Taliban-Herrschaft

Die Taliban haben seit ihrer Rückkehr an die Macht unzählige Gesetze gegen Frauen verschärft. Ein neues Tugendgesetz verpflichtet Frauen dazu, ihren Körper und ihr Gesicht zu verdecken, laut zu sprechen wird für Frauen untersagt, und sie dürfen nur in Begleitung eines männlichen Verwandten das Haus verlassen. Dies hat zu einer drastischen Einschränkung des Zugangs zu Bildung geführt: Mädchen sind seit dem 20. Dezember 2022 von den Hochschulen ausgeschlossen und die schulische Ausbildung für Mädchen ist auf sechs Jahre limitierte.

Die Freiheit, sich öffentlich zu bewegen, wurde stark eingeschränkt; Frauen haben keinen Zugang zu Freizeitparks oder Sporteinrichtungen. Berichte über die Verhaftung und Folter von Frauen, die gegen diese Vorschriften verstoßen, sind keine Seltenheit. Zudem leidet die Gesellschaft unter der Armut, die besonders Frauen trifft, welche oft die Hauptleidtragenden der aktuellen Situation sind. Diese Umstände haben viele Väter dazu gebracht, nach Wegen zu suchen, ihre Töchter heimlich weiterzubilden oder ins Ausland zu bringen.

Kampf und Hoffnung

Trotz der Unterdrückung gibt es Berichte über Frauen, die sich aktiv in der Öffentlichkeit zeigen. Parvina Tadjibaeva, die seit Spätsommer 2024 das Büro von Caritas International in Kabul leitet, beobachtet eine Mischung aus Resignation und Aufforderung zum Widerstand. Tadjibaeva versucht, ihre männlichen Kollegen über die Rechte der Frauen aufzuklären; einige äußern den Wunsch, dass ihre Töchter in der Gesellschaft aktiv und gleichberechtigt sein könnten.

Die internationale Gemeinschaft steht in der Verantwortung, die Rechte der Frauen in Afghanistan zu verteidigen. Es gibt mehrere Ansätze, um Druck auf die Taliban auszuüben, einschließlich der Nutzung internationaler Menschenrechtsabkommen und diplomatischem Druck. Langfristig wird empfohlen, junge Frauen über Online-Universitäten zu unterstützen, um ihnen einen Zugang zu Bildung zu ermöglichen, der durch die Taliban unterbunden wurde.

Die bevorstehende Tagung in Wien wird die prekäre Lage afghanischer Frauen und ihre Rechte auf Bildung und Arbeit ins Zentrum der Diskussion stellen. Interessierte können sich unter office@akiseu.org anmelden und an diesem wichtigen Austausch teilnehmen.

Details
Vorfall Gender-Apartheid
Ort Kabul, Afghanistan
Quellen