Neue App MONZEC: So bekämpfen wir Zecken im Alpenraum!
Neue App MONZEC: So bekämpfen wir Zecken im Alpenraum!
Osttirol, Österreich - Am 20. Juni 2025 präsentierte der Infektiologe Gernot Walder die neue Monitoring-App „MONZEC“, die speziell zur Überwachung von Zecken entwickelt wurde. Diese innovative Anwendung soll dazu beitragen, ein besseres Verständnis über die Verbreitung von Zecken in Osttirol, Südtirol und Belluno zu erlangen. Zecken, die nach Stechmücken die am weitesten verbreiteten Parasiten im Alpenraum sind, stellen ein bedeutendes Risiko dar, da sie Träger verschiedener Krankheiten sind.
Die App wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Jagdverband, Veterinärärzten aus Belluno sowie dem Tiroler Jägerverband entwickelt. Jäger spielen eine entscheidende Rolle, da sie regelmäßig mit Zecken in Kontakt kommen. MONZEC ermöglicht es den Nutzern, Informationen über gefundene Zecken zu erfassen, einschließlich der Art, Anzahl und dem genauen Fundort. Diese Daten werden anonymisiert in einer Datenbank gespeichert und tragen zur wissenschaftlichen Analyse der Zeckenpopulation bei. Nutzer können auch Fotos der Zecken hochladen, um die Erfassung weiter zu unterstützen.
Wachsende Gefahren und Monitoring-System
Die Verbreitung neuer Zeckenarten und die Besiedlung von Gebieten, die traditionell als zeckenfrei galten, haben die Infektionsgefahr für den Menschen erhöht. Diese Entwicklungen erfordern ein wirksames Monitoringsystem, welches die aktuelle Situation erfasst und valide Daten zur Verbreitung von Zecken liefert. Aufklärungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen sind nötig, um die Bevölkerung über die veränderten Gefahren zu informieren und geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln, wie das Projekt aufzeigt. RMO unterstützt diese Initiative und fokussiert sich auf das flächendeckende Vektormonitoring in den betroffenen Regionen.
Zecken können unterschiedliche, gesundheitsschädliche Erkrankungen übertragen, zu denen unter anderem auch Allergien wie Alpha Gal zählen. Ein wichtiges Ziel des Monitoring-Systems ist es, geeignete Grundlagen zur Sensibilisierung relevanter Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Zudem wird das System zukünftig auf ganz Südtirol und Nordtirol ausgeweitet. Die App ist derzeit für Nutzer in Belluno, Pustertal (Südtirol) und Osttirol verfügbar und kann sowohl im App-Store für iPhone als auch im Playstore für Android heruntergeladen werden.
Der Einfluss des Klimawandels
Ein weiterer Aspekt, der die Zeckenpopulation beeinflusst, sind die klimatischen Veränderungen. In Deutschland haben ungewöhnlich warme und trockene Wetterbedingungen in den letzten Jahren die Zeckenfauna regional verändert, wie ZEPAK berichtet. Neue Zeckenarten mit unterschiedlichen Verhaltensweisen könnten zusätzliche Risiken für die öffentliche Gesundheit darstellen. Zu diesen gehören Auwaldzecken, Reliktzecken und Hyalomma-Zecken, die nicht nur heimische Zeckenarten ergänzen, sondern auch als Vektoren für gefährliche Krankheiten fungieren können.
Das Monitoring-System in Osttirol und den umliegenden Regionen ist ein wichtiger Schritt, um die Herausforderungen, die durch klimatische Veränderungen entstehen, besser zu bewältigen. Indem medizinisch relevante Daten über Zeckenpopulationen gesammelt werden, wird die Kommunikation, Information und Prävention im Bereich der öffentlichen Gesundheit gestärkt.
Weitere Informationen zu MONZEC und den zugehörigen Projekten finden Interessierte auf zeckencheck.at.
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Ort | Osttirol, Österreich |
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