Toskana setzt Zeichen: Erstes Gesetz für assistierten Suizid verabschiedet!

Siena, Italien -
Die Toskana hat als erste Region in Italien ein umstrittenes Gesetz zum medizinisch assistierten Suizid verabschiedet. Der Regionalrat stimmte nach zweitägiger Debatte am Dienstagabend dem Vorschlag zu, der klare Zeitrahmen und Zuständigkeiten für den Zugang zu diesem Verfahren festlegt. Wenden sich schwerkranke Menschen an ihre lokalen Gesundheitsbehörden, müssen maximal 37 Tage vergehen, bevor eine Genehmigung zur Selbsttötung erteilt wird. Dies hatte die Luca-Coscioni-Stiftung initiiert, die für die Rechte schwerkranker Menschen eintritt. Die Kosten für das Verfahren werden von der öffentlichen Hand getragen, wobei in den ersten drei Jahren insgesamt 30.000 Euro eingeplant sind, wie die Ärzte Zeitung berichtet.
Scharfe Kritik aus der Kirche
Das Gesetz stieß auf heftige Kritik, insbesondere seitens der katholischen Kirche. Kardinal Augusto Paolo Lojudice, der Vorsitzende der toskanischen Bischofskonferenz, bezeichnete die Neuregelung als „eine Niederlage für alle“ und warnte vor einer nicht umkehrbaren Entwicklung, die auch in anderen Regionen Italiens Nachahmer finden könnte. Lojudice betonte die moralischen und ethischen Konsequenzen und stellte fest, dass man nicht legitimieren dürfe, was objektiv nicht richtig sei. Trotz dieser Bedenken erklärte er, dass die Kirche keinen „Krieg“ gegen das Gesetz führen wolle. Er forderte alle, die mit Krankheit und Tod konfrontiert sind, auf, weiterhin Hoffnung und Leben zu vermitteln und nicht aufzugeben. Der gesamte Prozess der Genehmigung und Ausführung von assistiertem Suizid soll sicherstellen, dass die Entscheidung nicht in einem rechtlichen Graubereich erfolgt, wie die Kathpress berichtete.
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ort | Siena, Italien |
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