Letztes Krankenhaus in Gaza: Krise nach Luftangriffen auf Krebszentrum!

Khan Younis, Gazastreifen, Palästina - Im Gazastreifen ist die humanitäre Krise eskaliert, nachdem das letzte Krankenhaus für Krebsbehandlungen, das Europäische Krankenhaus in Khan Younis, am 13. Mai durch israelische Angriffe schwer beschädigt wurde. Diese Schließung stellt einen dramatischen Verlust für die ohnehin schon angespannte Gesundheitsversorgung in der Region dar. Laut oe24.at bestätigte der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus die Schließung auf sozialen Medien. Die israelische Armee rechtfertigt den Angriff als präzise Operation gegen Hamas-Terroristen, die sich unter dem Krankenhaus vermuteten.
Die Situation im Gazastreifen ist kritisch. Die Schließung des Europäischen Krankenhauses führt zu einem Verlust lebenswichtiger Behandlungen wie Neurochirurgie, Herzbehandlung und Krebsbehandlung. Die Menschenrechtsorganisation Ärzte ohne Grenzen bezeichnet das Krankenhaus als einen der letzten Rettungsanker für das Gesundheitssystem in der Region. Nach dem Angriff ist das Nasser-Krankenhaus die letzte funktionstüchtige Klinik in Khan Younis, doch auch dieses wurde angegriffen.
Die verheerenden Auswirkungen auf das Gesundheitssystem
Die WHO hat wiederholt Alarm geschlagen und von einer „systematischen Zerlegung“ des Gesundheitssystems im Gazastreifen gesprochen, was die Gesundheit der Zivilbevölkerung akut gefährdet. Israel hat in der Vergangenheit bereits das Kamal-Adwan-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens außer Betrieb gesetzt. Berichte deuten darauf hin, dass das Krankenhaus – die letzte größere Gesundheitseinrichtung in der Region – stark beschädigt wurde und wichtige Abteilungen in Flammen aufgingen. Tagesschau.de berichtete über die Evakuierung von Mittelschwer- und Schwerkranken ins Indonesische Krankenhaus, das ebenfalls nicht funktionstüchtig ist.
Die WHO äußert große Besorgnis über die Sicherheit der Patienten und des medizinischen Personals in den betroffenen Einrichtungen. In den letzten Einsätzen der israelischen Armee war von Dutzenden Festnahmen medizinischen Personals und der Leitung des Kamal-Adwan-Krankenhauses die Rede. Zur Untermauerung der militärischen Vorwürfe behauptet Israel, die Hamas missbrauche Zivilisten als menschliche Schutzschilde und nutze medizinische Einrichtungen für militärische Zwecke.
Ein Ausweg aus der Krise?
Die WHO fordert erneut einen sofortigen Waffenstillstand und den Schutz von Gesundheitseinrichtungen. Diese Dringlichkeit ergibt sich aus der Einschätzung, dass die gegenwärtige Situation im Gazastreifen als lebensbedrohlich für viele Menschen eingestuft wird. Israel betont, dass während seiner militärischen Operationen die sichere Evakuierung von Zivilisten und medizinischem Personal gewährleistet worden sei, was jedoch von der Hamas bestritten wird. Diese berichtet von Zwangsevakuierten und von Festnahmen der Kommunikationsverbindungen der Patienten.
Die Weltgesundheitsorganisation kritisiert die anhaltenden Angriffe auf das Gesundheitssystem scharf und warnt vor den katastrophalen Folgen, die diese für die Zivilbevölkerung haben. Zeit.de hebt hervor, dass selbst Patienten in schwerem Zustand, die abhängig von medizinischer Versorgung sind, gefährdet sind, weil die Unterstützung und Behandlung auf ein Minimum reduziert wurden.
Die aktuelle Lage im Gazastreifen lässt sich als tiefgreifende humanitäre Katastrophe beschreiben. Es bleibt ungewiss, wie lange die verbleibenden Einrichtungen, einschließlich des Nasser-Krankenhauses, den Druck der Angriffe standhalten können und wie viele weitere Leben durch diesen Konflikt auf dem Spiel stehen.
Details | |
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Vorfall | Angriff |
Ursache | Terrorismus |
Ort | Khan Younis, Gazastreifen, Palästina |
Verletzte | 85 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |