
In den schottischen Highlands wurden vier Luchse, die illegal freigelassen wurden, von Park-Rangern in einem aufregenden zweitägigen Rettungsversuch gefangen. Die Suche begann am Mittwochabend, als zwei Luchse im Cairngorms Nationalpark gesichtet wurden, einem der letzten unberührten Gebiete im Vereinigten Königreich. Am folgenden Tag konnten die Tiere in humane Fallen gelockt und gefangen werden.
Entdeckung und Besorgnis
Später wurden zwei weitere Luchse, die anscheinend „absichtlich ausgesetzt“ wurden, am Donnerstagabend mit Kamera-Tracking im gleichen Gebiet entdeckt, berichtete die Royal Zoological Society of Scotland (RZSS). Leider ist einer der gefangenen Luchse mittlerweile gestorben, wie RZSS CNN am Samstag mitteilte. Trotz des anfänglichen Erfolgs des 48-Stunden-Rettungsversuchs haben die Entdeckungen Bedenken ausgelöst, dass einige Menschen das Rewilding in Eigenregie betreiben könnten.
Expertenmeinungen zur Luchs-Wiederansiedlung
Luchse ignorieren in der Regel Menschen und stellen keine Bedrohung dar, so Wildlife-Experten. Einige Naturschützer fordern die Wiederansiedlung der Luchse in den schottischen Highlands, jedoch ist die Rückführung der verloren gegangenen Art ein heikles Thema. David Field, Geschäftsführer der RZSS, äußerte im BBC Radio 4's Today-Programm, dass es „schwarze Schafe unter den Rewilding-Initiativen“ gebe, die internationale Best Practices ignorieren.
Die Ermittlungen laufen
Edward Mountain, konservativer MSP für die Highlands und Inseln, äußerte, dass die zweite Luchs-Fangaktion „auf eine koordinierte Vorgehensweise zum illegalen Wiederansiedeln von Luchsen“ hindeutet, so berichtete PA Media. Die Polizei von Schottland sowie Ranger der Cairngorms National Park Authority beteiligten sich an dem umfangreichen Rettungsversuch, und Ermittlungen wurden eingeleitet, um herauszufinden, wie die Tiere frei umherstreifen konnten.
Quarantäne und weitere Maßnahmen
Das zweite Luchs-Paar wurde am 10. Januar gegen 18:30 Uhr Ortszeit im Kingussie-Gebiet des Parks erfasst und ins nahegelegene Highland Wildlife Park gebracht, um von Tierärzten untersucht zu werden. Die Tiere werden zusätzlich für 30 Tage im Edinburgh Zoo in Quarantäne gehalten, so RZSS. Dr. Helen Senn, Leiterin für Naturschutz bei RZSS, erklärte in einer Mitteilung am Freitagabend, dass die vergangenen 48 Stunden „eine Achterbahnfahrt“ waren, in der das Team rund um die Uhr unter äußerst schwierigen Bedingungen arbeitete.
Schlussfolgerung der Tierparks
Das Highland Wildlife Park stellte in einer Facebook-Erklärung klar, dass man die illegale Freilassung dieser Luchse in den stärksten möglichen Worten verurteile. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie in freier Wildbahn überlebt hätten“, fügte der Park hinzu.
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